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The Rascals – Rascalize

Ein schwarz-weiß gehaltenes Cover mit blutroter Schrift. Einladend wirkt das Debütalbum der Rascals auf den ersten Blick nicht sehr, aber man soll sich ja nie vom Aussehen täuschen lassen. Der Titel Rascalize lässt kaum auf den Inhalt schließen, macht aber neugierig. Was verbirgt sich nun dahinter? Antwort: Düster-nachdenkliche Rockmusik mit Hang zu fast grunge-anmaßenden Wiederholungen. Mit der in den 60ern populären Pop-Band „The Rascals“ haben diese drei Briten nichts gemein. Ein Album, das nicht nur überflogen, sondern wirklich gehört werden möchte.

Schon kurz nach der Veröffentlichung der ersten Single „Freakbeat Phantom“ wurden ein paar Stimmen laut, die versuchten, die Rascals in eine Schublade mit den Arctic Monkeys zu stecken. Zugegeben, da gibt es einige Gemeinsamkeiten. England, zum Beispiel, oder die Stimme von Miles Kane, die auch hier und da möglicherweise Ähnlichkeit mit der Alex Turners hat. Und nicht zuletzt das gemeinsame Bandprojekt Last Shadow Puppets, das die beiden Sänger miteinander verbindet.

Bei genauerem Hinhören jedoch könnte der Unterschied nicht größer sein.

Die Rascals liefern eine atemlose Platte ab. Eine, die in ihrer Laufzeit von 40 Minuten kaum Zeit zum Luftholen lässt. Es gibt kein einziges wirklich ruhiges Stück, selbst „Fear Invicted Into The Perfect Stranger“, anfangs noch ruhig und ausgeglichen, klingt später eher disharmonisch-gehetzt. Überhaupt zieht sich ein roter Faden der Disharmonie durch die düstere Musik. Unterstützt wird die seltsam gruselige Atmosphäre durch musikalische wie auch textliche Wiederholungen, die einem bereits beim Durchblättern des Booklets immer wieder ins Auge springen. Bezogen auf die Lyrics ist besonders „Out of Dreams“ zu erwähnen, ein sehr tiefsinniger Song über Vergänglichkeit, musikalisch fallen dagegen Stücke wie „Bond Girl“ oder „I’ll Give You Sympathy“ besonders durch großartigen Gitarrensound wie auch treibende Bässe auf, hier und da durch Hall-Effekte unterstützt.

Ob es nun Absicht ist oder nicht sei dahingestellt, trotz allem schwingt im Debütalbum der Rascals eine Art Nervenkitzel mit, und am Ende bleibt man in der Stille zurück, grübelnd ob dem, was man da gerade gehört hat. Und wie bei einem guten Thriller will man auch hier immer wissen, wie es weitergeht – und hier zeigt sich auch das einzige Manko des Albums: Eine Unfertigkeit und Ziellosigkeit, bei der man merkt, dass hier eben doch noch gesucht wird.

Diese Musik ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber sie ist es durchaus wert, sich wenigstens einmal darauf einzulassen. Allein um zu sehen, wohin der Weg beim nächsten Album führt.

Rascalize (Universal) ist seit dem 29.08.08 im Handel erhältlich.

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