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Sportfreunde Stiller – New York, Rio, Rosenheim

>Nach fast drei Jahren mehr oder weniger Sendepause, sechs Jahre nach dem letzten Studioalbum „La Bum“ sind sie wieder da, die einzigartigen Sportfreunde Stiller. Mit ihrem neuen Album „New York, Rio, Rosenheim“, das viel altbekanntes, aber auch einiges an neue Facetten bereithält, quasi zurück vom „Unplugged in New York“. Jetzt wird wieder reingehauen in die Saiten und Felle.

Damals, im Jahr 2000, lieferten die Stillerbuben mit „So wie einst Real Madrid“ den Soundtrack für den Alltag aller Sportstudenten. Natürlich nicht nur, aber in dieser Bevölkerungsschicht, zu der ich selbst auch gehörte, waren diese wunderbaren Lieder hoch im Kurs. Mit „Die gute Seite“ knüpften die Sportfreunde nahtlos daran an und erspielten sich mit wunderbaren Liveauftritten trotz musikalischer Nichtperfektion eine sehr treue Fanbasis.

Was danach kam, kennen die meisten. Burli, WM-Hit, Unplugged… der Anteil an Sportstudenten im Publikum wurde immer kleiner. Dann Sendepause. Und jetzt? Was kann da jetzt noch kommen? Die alten Zeiten kann man nicht zurückholen. Das ist klar und auch gut so. Verbiegen und anbiedern muss man sich aber auch nicht.

Vielleicht ist alles ja ganz anders,
Und so ne Meinung muss nicht für immer stehen.
Vielleicht ist da ja noch viel mehr,
Und man kann’s nicht auf den ersten Blick gleich sehen.

Und jetzt schau mich an,
Vielleicht siehst du’s dann,
Ich bin ein Clown, ich bin ein Held
Und alles was dir gefällt.

Empfangen wird man zu Beginn des Albums mit Morsezeichen, die drei Buchstaben hinaustragen. S-F-S. Damit meldet man sich zurück. Gefolgt von „Eine Hymne auf Dich“, ein großes Dankeschön an das, was jeder selbst hineininterpretieren sollte. Das Album an sich spiegelt natürlich die musikalische Weiterentwicklung der Musiker wieder. Die Lieder sind ausgefeilter, die Arrangements durchdachter, hier und da vielleicht sogar ein wenig überfrachtet, bald zu viel des Guten. Trotzdem bleibt man sich aber treu. „Applaus, Applaus“, die erste Single, ist ein wunderbares Liebeslied, bei dem es nicht nur um Liebe gehen muss. Vielleicht Nachfolger von „Ein Kompliment“, auf jeden Fall aber ein typisches Sportfreunde-Lied. Wie einiger andere auf dem Album. Hymnen wie der Titeltrack „New York, Rio, Rosenheim“, ebenso herzerwärmende Stücke, aber auch spaßige Sachen wie „Lederjacke“ oder „Wenn Pferde schlafen“, die an frühere Zeiten erinnern. Aber die Sportfreunde schaffen es auch, neue Seiten aufzuzeigen. Nicht nur das herrlich leichte und fluffige „Wieder kein Hit“, was sich im Ohr festsetzt. Es ist „Festungen & Burgen“, das mit seiner Ernsthaftigkeit erstaunt und großen Respekt hervorruft. Etwas, was man in dieser Form von den Sportfreunden noch nicht geboten bekam.

Sicherlich hat man einen anderen Blick auf das Album, wenn man die Band und ihre Musik schon lange kennt. Man versteht die Lieder eventuell anders, sieht Zusammenhänge, kann den, zum Glück noch immer reichlich vorhandenen, Wortwitz anders einordnen. Und in diesem Zusammenhang gesehen ist dieses Album eine Auferstehung der Sportfreunde, aber gleichzeitig eben auch eine große Weiterentwicklung. Ob das jetzt ein Hit wird oder nicht, kann und will ich nicht einschätzen. Aber ich, als ehemaliger Sportstudent, bin froh, dass es dieses Album gibt und dass es die Sportfreunde gibt und hoffentlich noch lange geben wird.

"New York, Rio, Rosenheim" ist seit 24.05.13 erhältlich.
sportfreunde-stiller.de

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