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25. Rheinkultur Festival // 07.07.07 // Bonn

rhein08.jpgEinen besseren Tag hätten sich die Veranstalter der 25. Rheinkultur nicht aussuchen können. Nach den regnerischen und kalten Tagen zuvor, hatte der Wettergott für den 07.07.07 nachsehen und so blieb es den gesamten Tag trocken und bei wunderbaren Temperaturen um 25 Grad, blauem Himmel und Sonnenschein kamen so viele Besucher wie noch nie zu vor in die Bonner Rheinauen. Fast 200.000 Besucher wurden am Abend auf dem Park-Gelände gesichtet, kein Wunder bei dem gebotenen Line-Up zum Jubiläums-Festival. So wurde wirklich für jeden Musik-Fan reichlich Programm geboten, egal ob Rock, Indie, Punk, Ska oder Pop. Im Vorfeld machten die regnerischen Bedingungen den Veranstaltern einige Probleme, da es schwierig war, auf dem durchgeweichten Boden die Bühnen aufzubauen. Mit dem Ablauf der Veranstaltung am Samstag zeigten sie sich aber sehr zufrieden, alles lief genau nach Plan. Schon am frühen Mittag waren tausende auf den Wiesen vor den Bühnen zu finden. Eine der ersten Bands auf der Blauen Bühne waren um 14.20 Uhr Pale.

Pale spielten ein Set, das zum größten Teil aus Songs ihres im vergangenen Herbst erschienen Albums „Brothers. Sisters. Bores!“ und Hits der beiden Vorgänger bestand und erinnerte im Grunde an das ihres Gießen Konzerts. Sänger Holger ging es wieder gut, in der vergangenen Woche mussten die Auftritte zusammen mit Kettcar wegen einer Augenentzündung gecancelt werden. Richtig emotional wurde es beim letzten Song „Drop that beat„, bei der die Aachener Band verkündete, dass sie in Zukunft ohne Hilly und Jonas spielen werden, da der Bassist und der Keyboarder Pale verlassen werden.

Schon vor seinem Auftritt riefen die Mädchen in den ersten Reihen lautstark seinen Namen und sangen Hits von Echt. Kim Frank eröffnete sein Set mit „Hellblau“ seines gleichnamigen Albums und präsentiere daraus viele Songs, die live besser rüber kamen als auf Platte. Aber auch Songs seiner alten Band Echt spielte er zusammen mit seiner Band, darunter „Fort von mir„, den Rio Reiser Song „Junimond“ und „Weinst Du„, bei dem der gesamte Platz lautstark mitsang.

Um 18 Uhr betraten die heimlichen Headliner des Nachmittags die Blaue Bühne, die Reihen davor waren bis auf den letzten Platz gefüllt und mit Sprechchören riefen sie die Jungs von Madsen auf die Bühne. Genauso laut sangen die Fans jeden Song mit, sprangen und pogten darum. Die Brüder wurden lautstark gefeiert und auf Schildern wurden ihnen eindeutige Angebote gemacht. Knapp eine Stunde später war das Publikum vor der blauen Bühne wie ausgewechselt, die jüngeren Mädchen und Jungen, die größtenteils schwarz gekleidet waren, waren einem reiferen Publikum gewichen. Nicht ganz so viele Zuhörer fanden sich bei Lambchop ein, diese waren aber sehr begeistert von den Herren aus Tennessee. Mit seiner blauen Truckercap saß Sänger Kurt Wagner auf der großen Bühne und spielte zusammen mit seiner Band Alternative-Country Songs.

In der Zwischenzeit spielten auf der kleinsten der Bühnen, der gelben, die Eschweger Band Bitune und begeisterte mit ihrer ersten EP, die sie zusammen mit Ace, dem Gitarristen von Skunk Anansie produzierten. Mit ihrer Crossover-Mischung waren sie bereits mit Billy Talent und den Toten Hosen auf Tour.

Vor der Roten Bühne wurde es in der Zwischenzeit richtig voll, die Donots spielten eine der raren Shows in diesem Jahr und betraten zu „Solitary Man“ von Johnny Cash die Bühne. Die Band aus Ibbenbüren trennte sich im vergangenen Jahr von ihrem Label Gun-Records und nahm in den vergangenen Monaten zusammen mit Kurt Ebelhäuser, unter anderem Gitarrist von Blackmail, in seinem Studio das neue Album auf. Erste Eindrücke präsentierten sie am Samstag und diese lassen auf ein gutes, energetisches neues Album schließen. Aber natürlich fehlten auch nicht die Hits. Zuvor erinnerte der Moderator der Roten Bühne an Rocco Klein, der bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2003 in jedem Jahr die Moderation auf der Roten Bühne machte.

Vor der blauen Bühne wurde es während eines tollen Sonnenuntergangs richtig voll, so dass es kein durchkommen mehr gab. Der lang geheim gehaltene Jubiläumsheadliner stand auf dem Programm. Ausgiebig wurde von den Fans auf die Emo-Rocker von Jimmy Eat World spekuliert und gehofft, dieses Gerücht erwies sich allerdings als Ente, denn niemand geringeres als Die Fantastischen Vier wurden zwei Wochen vor der 25. Rheinkultur für diesen Slot bestätigt. Viele Fans freuten sich auf die Vier, anderen beschwerten sich im Forum der Rheinkultur. Spätestens als die Band zu „Mission Ypsilon“ die Bühne betrat, waren alle Fans, die davor standen, der Veranstalter spricht von etwa 80.000, nicht mehr zu halten und der Unmut war lange vergessen. Nicht nur die Rheinkultur feierte am Samstag Geburtstag, auch Die Fantastischen Vier. Sie standen genau vor 18 Jahren, am 07.07.1989, das erste Mal auf der Bühne. So scherzten die Jungs „Wir freuen uns, wir sind endlich Volljährig!„. Michi Beck wünschte sich zum Geburtstag vor „Was geht„, dass das gesamte Publikum den gesamten Song springen sollte und die Fans erfüllten ihm den Wunsch gerne und boten einen unglaublichen Anblick.

Der Heimweg entpuppte sich für die meisten Besucher als zeitaufwendiger als gedacht, rund im das Gelände waren alle Straßen verstopft und die Bahnen und Busse überfüllt. Aber auch das kann den Eindruck eines sehr gelungen Jubiläums-Festivals nicht trügen, am 5. Juli 2008 werden die Bühnen zur 26. Rheinkultur wieder in den Rheinauen aufgebaut sein!

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