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Telekinesis – Telekinesis!

Es ist zu einer Seltenheit geworden, dass Alben von Solo-Künstlern noch so groß klingen, als stecke ein ganzes Ensemble dahinter. Im Falle von Michael Lerner, der nun das Debüt „Telekinesis!“ seines Projektes Telekinesis veröffentlicht, trifft diese Aussage aber zu. Nachdem wir im Juni seine Deutschland-Tour präsentieren durften, ist es nun an der Zeit, sich näher mit dem Album auseinanderzusetzen.

Die Story hinter der Platte: Michael Lerner, so deutsch es auch klingen mag, stammt aus der Nirvana-Stadt Seattle. Doch anstatt dem aufgelegten Pfad des Grunge zu folgen, sattelt er lieber seine eigenen Pferde und trifft sich mit Chris Walla, der sein Album produzieren soll. Wer sich ein wenig auskennt, weiß, dass Chris Walla neben seinem Job als Produzent für The Decemberists oder Tegan & Sara als Gitarrist bei Death Cab For Cutie die Spitze der melancholisch-melodischen Indiepopszene mit anführt. Und so wundert es nicht, dass auch das Album von Telekinesis von diesem Umfeld beeinflusst ist. Michael Lerner spielt live zusammen mit drei Freunden und sitzt dabei am Schlagzeug, während er singt (!) – Bei den Aufnahmen zum Album hat er allerdings jedes Instrument auf eigene Faust eingespielt. Und das waren nicht wenige. Von den üblichen „Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier“ abgesehen, finden auch noch unverzerrte Synthesizer und Geigen als begleitende Elemente ihren Einsatz.

Was die Texte anbelangt, so zeigt sich Michael Lerner sogar noch als verkappter Poet. Man merkt, dass diese Zeilen aus dem Bauchgefühl heraus und mit Herz geschrieben wurden.

„Woke up in another lifetime.
It’s a shame it’s just not right now.
Dreaming of the coast of Carolina.
Dreaming all the ways that you will smile.“

Selbst wenn die Musik hinter den Texten größtenteils fröhlich stimmt und den Hörer fast zum Lächeln zwingt, so klingt an vielen Stellen der Texte Pessimismus an („I try to keep up, but I know I’m failing“). Trotz dieses scheinbaren Widerspruchs wirkt die Musik insgesamt aufeinander abgestimmt. Bei dem Album gibt es keinen einzigen Track, den man skippen möchte. Ausgesprochen harmonische Songabfolge!

Und wer weiß… Wenn Michael Lerner schon im Studio von Chris Walla sein Album aufnehmen konnte, dauert es eventuell nicht mehr lang, bis man ihn und seine Band bei Death Cab For Cutie im Vorprogramm bewundern kann. Und dann wird dieser fabelhaften Musik die Aufmerksamkeit zuteil werden, die sie verdient!


VÖ: „Telekinesis!“ erschien am 07.08.2009 auf Morr Music.

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