Nachdem die Deconstruction Tour dieses Jahr im Frühjahr bereits als Einzelshow in Trier stattfand, folgen Ende August nun doch noch weitere Daten in Österreich, Italien und Deutschland. Allen Gerüchten zum Trotz: die Deconstruction Tour ist nicht tot zu kriegen. Zu unser aller Glück, muss man sagen – ist die Tour doch mittlerweile fester Bestandteil des alljährlichen Punkrock-Zyklusses und aus diesem nicht mehr weg zu denken. 2006 mit dabei: PENNYWISE, BOYSETSFIRE, THURSDAY, THE BOUNCING SOULS und MAD SIN. Hier werden Maßstäbe gesetzt.

Es ist schon ein beeindruckendes Schauspiel, wenn etliche Busse und LKW’s vor einer großen Eissporthalle vorfahren und diese innerhalb weniger Stunden fit für Konzerte für tausende Menschen gemacht wird. Während die Bühnenarbeiter schuften treffen sich Musiker der tollsten Bands als wäre es das normalste der Welt in der mitreisenden Großküche zum Frühstück – es sei denn, sie schlafen noch im Nightliner ihren Rausch aus, weil die Party im Quartier der Slackers gestern abend doch etwas länger als erwartet ging. Die Deconstruction Tour scheint für die beteiligten Bands vor Allem eines zu sein: familiär. Und irgendwie schafft man es auch Jahr für Jahr wieder, trotz des Großveranstaltungsflairs diese Beschaulichkeit an die Zuschauer zu vermitteln.

Die zahlreichen Nightliner rollen dieses Jahr in folgende Städte:

30.08.06: Two Days A Week, A-Wiesen +Thrice, + Days In Grief
31.08.06: Löwensaal – Nürnberg
01.09.06: Sporthalle – Herne
03.09.06: Rock In Idro, I-Milano

Angeführt wird das Spektakel erneut von den altgedienten Punkrock-Heroen Pennywise, die zwar nach dem 2005er Album „The Fuse“ noch nichts neues mhr auf Platte gebannt haben, was bei Klassikern wie den Kaliforniern aber auch gar nichts ausmacht: bei Bro‘ Hymn werden sich zum krönenden Abschluss des Abends trotzdem alle zum mitgrölen hinreissen lassen.

BOYSETSFIRE sind ja mittlerweile auch schon fester Bestandteil der Deconstructionfamile und fehlen auch 2006, zeitnah zur Veröfefntlichung ihres großartigen neuen Albums „The Misery Index: Notes From The Plague Years“ nicht. Man darf gespannt sein auf alte und neue Kamellen, von denen die meissten trotz Disco-dauer-Rotation nicht genug bekommen können.

Noch größeren Emo-Einschalg gibt’s dieses Jahr von und mit Thursday, die erst kürzlich mit „A city by the light divided“ wieder einmal nicht nur Seitelscheitelträger voll überzeugen konnten. Eher klassich für diese Veranstaltungsreihe dann wieder die Bouncing Souls, die erst kürzlich auf „The Gold Record“ beweisen konnten, dass sie lange nicht zum alten Eisen gehören und auch sich auch 12 Jahre nach der ersten Veröffentlichung noch innovativ und erfrischend klingen können. Letztendlich runden dann Mad Sin das Lineup ab und machen die Sache mit Psychobillyrock’n’roll noch abwechslungsreicher.

Wer sich nun immer noch noch kein ausreichendes Bild von der Deconstruction Tour machen konnte, der schlage in unserer Berichterstattung vom letzten Jahr nach oder bewege gefälligst seinen Hintern zu einer der Shows, denn für gute 25 Euro kann man da wahrlich nicht viel verkehrt machen.

Foto: getaddicted.org