Fornika für Dich hieß die Tour, die Die Fantastischen Vier am Freitag, den 1. Juni, nach Butzbach führte. Im Rahmen der You FM Night traten die Vier mit ihrer Band auf dem Hessentag auf. Mit 8000 Besuchern war die Veranstaltung ausverkauft und die größte Location ihrer Tour, spielten sie vorher in kleinen Clubs vor maximal 2000 Leuten. Mit dabei waren außerdem Gods of Blitz, Boundzound und die Lokalband Saviour.

Der Radiosender You FM lud vier Bands zur Eröffnung des Hessentags ein, der jedes Jahr in einer anderen Stadt des Bundeslands stattfindet. Vor der idyllischen Kulisse des Butzbacher Schlosses wurde eine große Open Air Bühne aufgebaut und schon lange vor Einlass berichtete You FM live von der Location und verloste die letzten Eintrittskarten. Das Publikum bestand größtenteils aus sehr jungen Besuchern, der Zielgruppe des Radiosenders entsprechend, und war bunt gemischt, wie auch die Stilrichtungen der Bands.
Kurz nach Einlass um 18 Uhr begann es zu regnen, versprach doch der Radiosender den ganzen Tag über einen regenfreien Abend. Überall sah man Menschen in lustigen gelben Tüten, die man am Bierstand erwerben konnte, um sich vor dem Nass von Oben zu schützen. Kurz und heftig war die Schauer, pünktlich zum Beginn von Saviour, einer Lokal Band, die die Hörer von You FM auf die Bühne wählten, war dann wieder alles gut. Die Band aus Frankfurt durfte fünf Songs spielen, die alle sehr an Britpop und Oasis erinnerten.

Der Platz vor dem Butzbacher Schloss und die Tribüne waren, als Gods of Blitz die Bühne betraten, gut gefüllt. Mit ihrer Mischung aus Rock’n Roll und Indie brachten die vier Berliner das Publikum zum tanzen und ein erstes Moshpit entstand. Sänger Sebastian Gaebel Barusta und seine Band spielten Songs von ihren beiden Alben Stolen Horse und dem vor kurzem erschienenen Reporting a Mirage. Spätestens beim Hit The Rising war das gesamte Publikum auf der Seite von Gods of Blitz.

Nach einer kleinen Stagedive-Aktion des You FM Moderators Andreas Bursche waren Boundzound an der Reihe. Boundzound ist das Nebenprojekt des Seeed-Sängers Demba Nabé und mit dem Song Louder konnte bereits ein erster Charterfolg gefeiert werden. Ähnlich wie bei Seeed stehen auch bei Boundzound die Reggae- und Dancehall-Beats im Vordergrund. Die achtköpfige Band zeigte sich von ihrer besten Seite, tanzte was das Zeug hielt und auch dem Publikum wurde schnell warm.

Pünktlich um 22 Uhr betrat die Band der Fantastischen Vier zusammen mit And. Ypsilon die Bühne und die ersten Töne des Instrumentalstücks Mission Ypsilon erklangen. Mit Yeah Yeah Yeah, ebenfalls vom neuen Album Fornika, kamen dann auch Michi Beck, Thomas D und Smudo auf die Bühne und brachten die Fans gleich zum springen. Die neue Single Einfach sein folgte gleich darauf. Sichtlich Spaß hatten die Vier am Ortsnamen: Butzbach wurde in vielen Zusammenhängen in die Songs eingebaut und auch ein Butz-Butz-Butz Beatbox-Freestyle wurde improvisiert. Mit hessischen Ausdrücken und einem Bembel mit Appelwoi wurde der gesamte Auftritt versüßt. An diesem Abend konnte man gut sehen, dass die Band ihre Attraktivität auch nach 18 Jahren Bandgeschichte noch lange nicht verloren hat: Viele junge Mädchen, die in den ersten Reihen standen, schrieen besonders beim Anblick von Michi Beck, der in diesem Jahr noch 40 Jahre alt wird.

Wie Publikumsnah die Band ist, bewies sie nicht nur, als Smudo bei Populär zum Stagediven ins Publikum sprang: Bereits vor dem Konzert kamen And. Ypsilon und Thomas D aus eigenen Stücken an die Absperrung, schrieben Autogramme, machten Fotos und quatschten mit den Fans, was für solche eine Band nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Das Set in Butzbach spiegelte eine gute Mischung aus neuen und altbewährten Hits wie Picknicker oder Krieger wieder, die Songs Fornika und Die Stadt, die es nicht gibt wurden wegen des verkürzten Auftritts auf der You FM Night aus dem normalen Ablauf gestrichen. Eineinhalb Stunden standen Die Fantastischen Vier zusammen mit ihrer hochkarätigen Band auf der Bühne. Die Zugabe mit Troy, Populär und Ernten was wir säen hatte es noch mal in sich und verlangte dem Publikum die letzte Kraft ab, so dass der gesamte Platz sprang und mit sang.

Nach der Show traf man auf viele ausgepowerte, aber sehr glücklich wirkende Gesichter, und alle waren sich einig, dass die Fantas ihren Ruf eine der Besten deutschen Live-Bands zu sein, nicht umsonst tragen.

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