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Boys Night Out – Make Yourself Sick

Sicherlich, einen Kreativitätspreis gibt es mittlerweile eigentlich nicht mehr für Bands, die druckvollen, melodischen Punk mit Hardcore-Breakdowns und geschrieenen Vocals mischen. Eigentlich ? denn Boys Night Out hätten ihn meiner Meinung nach trotzdem verdient. So kreativ, wie die fünf Kanadier auf ihrem Debutalbum ?Make Yourself Sick? (Ferret Music) die Vorgaben dieses noch immer unbenannten Subgenres (?Screamo??…lieber nicht!) variieren, schaffen das leider nicht viele Bands. Tolle Melodien wechseln sich mit düster-agressiven Schrei-Parts ab, und gerade wenn man meint, einen Song durchschaut zu haben, lenkt die Band ihn in eine ganz unerwartete Richtung. So wechseln manche Songs plötzlich wie aus heiterem Himmel in gänzlich andere Stimmungen, es gibt Tempi- und Taktwechsel, augenzwinkernde Mitgröhlparts und sogar einen ganzen Frauenchor (!). Eben diese bewusste Durchbrechung einfacher Strophe-Chorus-Strophe-Songstrukturen ist es auch, was dieses Album zu einer willkommenen Abwechslung und zu einem der besten dieser Art seit einer ganzen Weile macht. Auch nach mehrfachen Hördurchgängen kann man immer noch etwas neues entdecken. Boys Night Out schaffen es immer wieder, ihre Songs nicht zu sehr ins poppige abdriften zu lassen, indem sie den durchaus recht melodischen Stücken an genau den richtigen Stellen eine gesunde Portion Härte verleihen. Das Zusammenspiel der Band ist dabei überdurchschnittlich gut. Die zehn Songs des Albums sind rythmisch vertrackt, instrumental verspielt, textlich sehr intelligent und qualitativ alle auf wirklich hohem Niveau. Man merkt, diese Band hat es mir angetan.
Und wer gerne etwas Namedropping haben möchte, soll sich Boys Night Out am besten als eine Mischung aus den ungewöhnlichen Songstrukturen und der Melodik von Taking Back Sunday, der Vertracktheit von Further Seems Forever und der Härte von Grade vorstellen. Aber besser wäre, man ließe solche Vergleiche bei einer richtig guten Band wie dieser außen vor.
http://boysnightout.net

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