Startseite » Colourfool – Mother Nature

Colourfool – Mother Nature

Oh Mann! Es kommt wirklich nicht oft vor, dass man fast wütend ausrufen muss: ?Klasse Musik! ? Aber wer soll das Album kaufen!??
Jeder einzelne Track auf ?Mother Nature? birgt ungewohnte Melodien, einfallsreiche Arrangements, computergenerierte Sounds und klaren Gesang. Das ist aber auch schon nahezu alles, was die 15 Songs gemeinsam haben. Würde auf dem Cover nicht Colourfool stehen, man würde meinen, dass hier mindestens vier verschiedene Bands vertreten sind.
?Shadows? klingt wie Chill-Out-Mugge vom neuesten ?Café Del Mar?-Sampler, ?Open Eyes? könnte mit seinem klagend-schmalzigen Refrain von Seal stammen, ?Facts Of Life? hätte Sting nicht viel besser hinbekommen, ?Can`t Help? und ?Whispering? erinnern an melodischere Helmet und das rhythmisch orientierte ?Life Has Just Begun? ist abwechslungsreicher Drum`n`Base. Um Missverständnisse zu vermeiden: Das Level dieser Platte ist unglaublich, wirklich jeder Song gelungen. Doch für den Gitarrenrock-Fan sind zwei saitenbasierte Songs zu wenig, die Elektro-Freaks werden mit den ruhigen gesangbetonten Stücken nichts anfangen können, der Chiller steigt spätestens bei den pumpenden Beats aus, und der gewöhnliche Radiohörer wird eh nichts kaufen, was keinen Labelvertrag hat und durchweg mit Elektronikspielereien unterlegt ist.
Ich halte ?Mother Nature? für ein tolles Album (aus deutschen Landen), vergleichbare Musik spielt meines Wissens nur die absolut unterbewertete und ebenso großartige kanadische Band Mir. Wer diese kennt und mag, den führt kein Weg an Colourfool vorbei. Doch um den Kreis zu schließen: ich glaube nicht, dass viele so open-minded sind und ihre Penunsen für ein Produkt dieser Stilvielfalt ausgeben werden. Selbst Schuld…

Wir freuen uns über deinen Kommentar: