Erstmal für alle, die vor zwei Jahren die extrem entspannte Single ?Meer Sehn? verpasst haben: Der Junge Mit Der Gitarre – kurz: DJMDG – heißt eigentlich Tobias Schacht und macht richtig gute deutschsprachige Rockmucke irgendwo zwischen Gitarrenpop und Liedermaching. Sein Debüt-Album mit dem mehr als wunderbaren Titel ?Dagegen? war eine der angenehmsten Überraschungen des Jahres 2002. Die Texte: gerade raus, die Musik: puristisch, das Auftreten: äußerst selbstbewusst.
Jetzt hat der Junge endlich, endlich sein neues, selbst produziertes (!) Album eingetütet. ?Im Affekt? heißt das gute Stück, bei dem Abwechslung weit größer geschrieben wird als noch beim Vorgänger. Das könnte daran lieben, dass sich Tobias jetzt mit Stefan Nietzky (Bass) und Marco Möller (Schlagzeug) eine richtige Band gesucht hat, um nicht länger den Alleinunterhalter geben zu müssen.
Mehr Band, mehr Instrumente, mehr Bandbreite, mehr Spielfreude – so die einfache Faustformel für ?Im Affekt?, das ein rundes Stück charmanter Deutschmucke geworden ist. Von ganz relaxt und furztrocken bis naiv-verträumt und rotzig wütend geht?s hin und her, auf und ab.
Der große Trumpf des Jungen sind nach wie vor die großartigen Texte mit der sympathisch satten Leck-mich-Attitüde. Wenn er Zeilen wie ?Ich brauch? nur zwei Akkorde, dann bin ich in der Spex / ich brauch? nur zwei Akkorde, das bläst die Visions weg? lässig ins Mikro wichst, dann kann man sich das große Grinsen kaum verkneifen.
Anspieltipps: die DJMDG-typischen Gitarre/Gesang-Nummern ?Du wie ich? und ?2 Akkorde? sowie die rotzige Grand-Prix-Abrechnung ?Nie wieder Grand Prix? und die NDW-poppige Liebeserklärung an die Fans ?So schön?. Und auch diesmal gibt?s wieder einen netten, textlich nicht ganz radiotauglichen Ghosttrack. Schönes Ding!
<b>Fazit:</b> Klasse Typ, klasse Album!
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