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Konzertreise nach Kopenhagen

Unser Robert hat sich mal eben für eine kleine Konzertreise nach Skandinavien begeben. Doch lest selbst…<p>

<b>The Knock Up oder Können Schweine rocken?</b>
Am 21.3 fuhr ich mit einem Freund für fünf Tage nach Kopenhagen, um dort ein wenig Urlaub zu machen. Und wie der Zufall nun mal so spielte gab es an jedem Abend ein Konzert in der Metropole des Nordens, der größten Stadt
Skandinaviens. Am 21.3 ging es los im Stengade 30 mit den Bands The Headfull Attitudes und The Knock Up. Für umgerechnet 10 Mark gab es Punk vom Feinsten in einem Laden, der ziemlich an ein Jugendzentrum erinnerte. The Headfull Attitudes begannen den musikalischen Teil des Abends, vor ca 60 Zuschauern. Die Band aus Kopenhagen zeigten einen ganz guten Set old school punk. Sie erinnerten mich immer ein bisschen an die Ramones uns posten wie die Weltmeister. Besonders der Drummer war ein Poser vor dem Herrn, war er doch nur mit einem Bademantel, in rot und weiß, bekleidet und seine Gesten waren auch ein- bis zweideutig. Dann spielten The Knock Up aus Lund in Schweden und konnten mit ihrem Punk an Roll und Schweinerock der besten Sorte voll überzeugen. Knapp 60 Minuten posten auch sie über die Bretter und machten dabei ziemlich Spass. Der Auftakt des Konzertmarathons hatte sich also schon mal gelohnt, nur die Bierpreise waren ziemlich teuer, wie überall in Kopenhagen, und lagen bei ungefähr 5 Mark für ein 0,3 Bier.
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<b>Fear Factory blasen das Gehirn in zwei</b>
Am 22.3 waren wir dann auf dem Fear Factory Konzert im Amager Bio. Der Laden war wohl so etwas wie ein Tanzschuppen, ziemlich gross, hatte teure Bierpreise (auch für Kopenhagenverhältnisse), aber eine gute Akustik und ein völlig abgespactes, futuristisches Klo. Da wir einen langen und anstrengenden Tag hatten kamen wir erst gegen 21.30 Uhr an der Halle an und hatten da leider schon die erste Vorband Earthone 9 verpasst, die aber ganz gut gewesen seien sollen. Für 45 Mark ließ man uns dann hinein, ganz schön happig, und erlebten gerade noch den Anfang der zweiten Vorband, One Minute Silence. Wow! 30 Minuten lang, leider viel zu kurz, wurde das Publikum an die Wand geschmettert. Der Sound war gut die Musik überzeugte auch voll. One Minute Silence brachten die Leute auch schon gut zum Tanzen und waren dabei in Sachen Bewegung auf der Bühne ein perfektes Vorbild. Vor allem der Bassist poste, sprang und tanzte über die Bühne wie ein Derwisch und ließ es sich auch nicht nehmen von der Box ins Publikum zu springen. Hut ab, ein gutes Konzert.
Dann war es endlich soweit. Nach einer verhältnismäßig kurzen Umbaupause kamen Fear Factory auf die Bühne und legten brachial los. Der Sound war spitze, nur erlebte ich das wohl lauteste Konzert meines Lebens. Der Boden vibrierte, als gäbe es ein Erdbeben. Das Konzert selber war hervorragend. Fear Factory spielten so ziemlich alle großen Hits, wie "Self Bias Resistor", aber auch vier neue Songs ihres Ende April erscheinenden Albums "Digimortal", welches auch wieder hundert Prozent Fear Factory sein wird. Nach knapp 70 Minuten, zwei Zugaben, darunter das göttliche "Replica" war dann Schluss und wir gingen nach diesem teuren, aber gelungenen Abend erstmal ein teures Bier trinken.
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<b>Old school punk und Gekloppe mit The Queers</b>
Am 23.3 verschlug es dann ins Loppen in Christiania, dem Freistaat in Dänemark. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Kasernengelände im Stadtteil Christianshavn, was Mitte der 1970er Jahre von Autonomen, Althippies etc. besetzt wurde und trotz Demonstration der Staatsmacht gefestigter denn je zu sein scheint. Christiania fällt besonders durch seinen legalen Mariuhanahandel auf ist aber trotzdem sehr schön und einen Besuch wert. Aber kommen wir wieder zur Musik. Das Loppen liegt also in einem alten Lagergebäude im zweiten Stock und ist sehr langezogen, wobei die Bühne sich unpraktischerweise in der Mitte auf der rechten Seite befindet und so viel Platz für Zuschauer wegnimmt.
Außerdem kann man so von den Sitzplätzen im Eingangsbereich noch auf die Bühne gucken, was der Stimmung nicht besonders zuträglich ist. Diesmal eröffneten Mr.T.Experience den Abend, wollten mich aber mit ihrem Surfpunk und viel Melodie nicht überzeugen. Auch die knapp 120 Besucher hielten sich merklich zurück. Nachdem dann 45(!!!) Minuten lang Pause war begannen endlich The Queers zu spielen. Das Publukum nahm den old school punk ala Ramones und D.O.A ganz gut an. 1,2,3,4 und schon begannen die drei Jungs auch schon das nächste Lied. Ohne große Unterbrechungen und viel Bewegung brachten sie Ihren 45 minütigen und sehr eintönigen Set hinter sich und endeten, als im Publikum gerade eine unschöne Massenschlägerei endbrandete. Die Dänen und der Alkohol! Wir auf jeden Fall nahmen schnell reiss aus.
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<b>Oi Punk im Stengade 30 mit The Hoolies</b>
Letzter Abend unserer Kopenhagenreise und wir zwei waren auch schon ganz schön fertig. An diesem Abend sollte Ska aus Schweden auf der Tagesordnung stehen. Es endpuppte sich dann aber als Oi Punk. The Rigteuos aus Schweden hämmerten als erstes ihren Oi Punk in das ca. 80 Besucher zählende Publikum, unter denen der Skinanteil schon extremhoch war. War ganz nett, was die Schweden da boten. Dann kamen die Hoolies an die Reihe. Gleiches Bild, auch sie spielten Oi Punk und waren nicht schlecht. Nur die prolligen Statements zum Hooligantum etc. waren ein wenig überzogen und auf dänisch.
Damit endete dann auch unsere Konzertreise nach Kopenhagen. Im grossen und ganzen hat es sich aber schon gelohnt, auch wenn meine Geldbörse nicht so ganz der Meinung ist. Aber keep on rockin'…

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