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Subway To Sally – Herzblut

Am Anfang dieses Monats erschien nach dem Album "Hochzeit" (1999) wieder einmal ein Studioalbum der 7 Medieval-Metaller Subway To Sally: Herzblut.
Es enthält insgesamt 11 neue Songs, davon ein Akustikstück, doch nun eine Einzelheiten zu den Songs an sich:
Die Schlacht "…Manchmal muss man, um zu siegen, erst sich selbst im Kampf bezwingen; seine Schwächen überwinden, jeden Zweifel niederringen."
Ein Song, nicht direkt über brutale Schlachtszenen, eher über den Kampf mit sich selbst, nebenbei schöne Frauenstimmen im Intro.
Veitstanz "… Alles dreht sich um mich her, die Welt versinkt im Farbenmeer wenn ich tanze, mit dir tanze."
Den Song stellten die 7 auch schon bei Konzerten im letzten Jahr vor. Die mittelalterlichen Instrumente sind eher in den Hintergrund getreten, außer der Violine Frau Schmitts und einem Dudelsacksolo. Dafür sorgen Synthesizer für atmosphärische Stimmung und die Tanzeslust wird wahrhaftig geweckt.
Das Messer "… Nur wer feige ist, tötet Liebe durch das Wort allein. Für das Messer braucht es Helden und ich kann nicht feige sein." Eine schwere, schleppende, fast düstere Melodie, unterstützt durch Dudelsack und Männerkanons über das klassische STS-Motiv der tödlichen Liebe.
Herrin des Feuers "…Herrin des Feuers, ich brenne, das Feuer brennt lichterloh. Herrin des Feuers, ich verbrenne durch dich." Ein langsamer, ruhiger, leicht moll-melancholisch angehauchter Song, abgerundet durch sanften Frauengesang und Kanon. Die E-Gitarren tauchen erst 2,5 min nach Liedbeginn auf, dann wechseln sich Akustikpassagen mit E-Gitarren ab.
Kleid aus Rosen "…Meister, Meister, gib mir Rosen, Rosen auf mein weisses kleid, stech die Blumen in den blossen unberührten Mädchenleib." Das kurze, empfindsame Frauenstimmenintro täuscht, denn sofort danach bricht ein wilder, stampfender Tanzrhythmus los, der an Stücke von Tanzwut erinnert.
Wenn Engel hassen "…Wenn Engel hassen landen sie als schwarzer Schatten der uns quält und nehmen Rache an den Menschen, die gefallen sind wie sie." Der Song ist eher langsam, und enthält wieder einen Kanon.
Krötenliebe "…Als wir im Tümpel lagen, im fauligen Morast, brach über uns die Nacht herein. Dunkle Gestalten krochen auf unser Lager zu und stimmten in das Lied der Liebe ein.
Als ich mich auf dich stürzte hüpften all die kleinen Kröten
um ihr Leben." Der eigentliche Reiz dieses Songs liegt in dem schneller werdenden Rhythmus, zu dem man sich das Liebespiel im Krötensee gut vorstellen kann.
Accingite vos "…Bereitet euch vor ihr Opferpriester und klagt; Diener des Altars, bedeckt euch mit Asche." Der Song baut sich aus dem einer Melodie mit Schalmei, Violine und E-Gitarre und natürlich Schlagzeug auf. Die mönchs- oder kirchenähnliche Stimmung wird durch Glockentöne und ein entsprechendes Intro unterstützt.
So Rot "… Da hab ich sie berührt, hab ihre Angst gespürt,
zuviel gelitten und zuviel gewusst. Ihr roter Mund hat geglüht, war aufgeblüht, hat so geblüht, ihr roter Mund."
Der schwere, langsame Rhythmus wird vorerst nur durch Laute und einzelne Schlagzeugschläge aufgebaut, erst ab der zweiten Hälfte setzen die E-Gitarren ein und bringen Härte in den Song.
Drei Engel "…Es sangen 3 Engel einen lieblichen Gesang.
Sie sangen alles so wohl, alles so wohl, den lieben Gott wir loben soll." Das kürzeste Lied des Albums verwirrt durch den Gegensatz des Textes zu den schweren, harten Gitarren.
Kleid aus Rosen Und hier haben wir eine schöne Akustikversion aus Gitarre und Violine.

FAZIT
Das edle, weiß-rote Cover und der Name "Herzblut" deuten schon auf die neue Qualität dieses Subway to Sally-Albums hin: Insgesamt gesehen ist es eher ruhiger, man vermisst vielleicht sogar die übliche Subway To Sally-Härte, die bei "Hochzeit" noch vorhanden war. So sind denn auch die Lyrics fast schon romantisch, die laten Motive Liebe und Tod verbinden sich auch hier wieder zu klassischen Themen, nur sind die auf diesem Album besonders stark vertreten. Neu sind auch die Lyreics über Engel, aber durchaus gut gelungen, wie ich finde.
Der effektvoll eingesetzte Frauengesang tut sein übriges, um zu der Stimmung des Albums beizutragen, wobei mir das Frauengesangsintro von "Kleid aus Rosen" Angst macht. Bei diesem Lied kann ich mich auch nicht an den Tanzwutähnlichen, stampfenden Beat gewöhnen, der eher untypisch für die Mittelalter-Metaller STS ist.
Neu sind auch die von 'neueren' Intrumenten (Synthesizer?)
erzeugten Laute bei "Veitstanz" und "Die Schlacht" und die
häufige Verwendung von Kanons. Der späte Einsatz der E-Gitarren ist auch neu und daher auffällig.
Letztlich bleibt zu sagen, dass sich "Herzblut" doch sehr von
"Hochzeit" (und den Alben davor sowieso!) unterscheidet und man sich erst an die kleinen Experimente sowie die neue, sanft Seite von STS gewöhnen muß. Doch wenn man sich nicht sofort den neuen Klängen verschließt, findet man ein zwar etwas anderes, aber trotzdem beeindruckendes Werk vor—oder ist es gerade so beeindruckend, WEIL es anders ist?!

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