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Max Herre – Max Herre

Er ist es wirklich: Max Herre! Die letzten Jahre hab ich mich immer wieder gefragt, wann denn endlich Freundeskreis ? die Sternstunde der deutschen Rapkultur – mit einem neuen Album anrücken würden. Immerhin liegt der letzte Deutschrap-Meilenstein ?Esperanto? schon fünf Jahre zurück. Dann die überraschende Nachricht, Max macht?s alleine, ein Soloalbum ohne seinen Freundeskreis. Kann das funktionieren? Oh ja!
Der einzige, der für mich im deutschen HipHop-Biz wirklich was zu sagen hat, zeigt, dass sich in seinem schlauen Köpfchen eine Menge Kreativität angestaut hat, die nun endlich in 13 brillanten Songs via Fourmusic das Genießerohr erreichen. Mit Einflüssen aus Funk, Reggae, Jazz, Soul, Blues und sogar Rock beweist der smarte Lockenkopf, dass man deutschen Rap nicht konsequent mit Trash-Talk, dicken Hosen und flachen Beats in Verbindung bringen muss.
Aber er sagt auch selbst, er wollte weg vom Gutmenschen-Image, der mit seiner Band angeblich nur intellektuelle JuSo-Support-Tracks schreiben kann. Die erste Single ?Zu Elektrisch? rockt dementsprechend ungewohnt lässig, groovt tanzbar alle Möchtergerns an die Wand und kommt mit clever-frechem Text daher ? yeah, welcome back! Sowieso glänzt Max auf seinem Debüt mit viel Witz und Selbstironie, wenn er die letzten Jahre Revue passieren lässt. Das vermeintliche Liebeslied ?1ste Liebe? (und 2te Single) ist eine cool inszenierte Hommage an seine alte Heimat Stuggi-Town, auf ?King vom Prenzlauer Berg? belächelt er all diejenigen die sich ein Stück vom Berliner Trendkuchen abschneiden wollen und das melancholische ?Anna ?04? soll klarmachen, dass Max längst nicht mehr im Regen an der Bushaltestelle steht und wartet, sondern sich im Leben des Herrn Herre vieles verändert hat.
Musikalisch knüpft der 32-jährige auf durchgehend hohem Niveau an alte Tage an, deutlich verstärkt hat sich allerdings das Selbstbewusstsein für straighten Gesang ? ?Du weißt (Bye Bye Baby)" klingt fast schon Lenny Kravitz-like und ?Alter Weg? lehnt sich gekonnt im Singer-Songwriter-Stil an ältere Balladen der Chilli Peppers an. Das ist kein HipHop mehr, das ist einfach nur verdammt gute Musik für die Welt!

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