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Sam Ragga Band – The Sound Of Sam Ragga

Wir sind uns wohl alle einig, der Sommer '04 war rein wettertechnisch nicht so wirklich der Burner. Doch mit dem neuen Album der Sam Ragga Band könnte die Feel-Good-Saison noch mal lässig die Kurve kratzen.
Die 1996 gegründete, achtköpfige Gruppe aus dem Umfeld des Hamburger HipHop-Labels Eimsbush machte bereits 2001 als Backing Band von Jan Delay auf sich aufmerksam, damals hieß es noch Jan Delay und Sam Ragga Band. Letztes Jahr stellte man sich auf eigene Füße und brachte den ersten eigenen Longplayer "Locktown Hi-Life" auf den Markt, der mit einer überzeugenden Mixtur aus sanften Reggae-Grooves, tief schürfenden Dub-Sounds, einer Prise Dancehall und chilligen Pop- und HipHop-Elementen glatt auf Platz 22 in die deutschen Albumcharts schoss.
Ein Jahr später macht man genau den richtigen Schritt zu mehr Autonomie und Reife, passend zum schlichten Titel "The Sound Of Sam Ragga" (Warner). Weniger rappende Gaststars, dafür mehr leckere Melodien, vielschichtigere Sounds (Afro-, Latin-, Funk- und Rockeinflüsse) und vor allem mehr Mut zu vordergründigem Gesang.
Die wunderbar mit "echten" Instrumenten hantierende Backing Band um Gitarrist Marc Wilkes und Bassist Alexander Busse hinterlegt ganz ohne Aufdringlichkeit und Samples ihren Sängern und Sängerinnen ein warmes, entspanntes Klangbecken, in das die schwerelosen Melodien tief eintauchen können. Am besten funktioniert das bei "Dry Your Eyes", "Unhappy People" oder dem auf französisch gesungenen "Le Temps Vole", das der Band eine gut zu Gesicht stehende kosmopolitische Note verleiht. Leadvocalist Seanie T. wiederum versetzt uns mit seinem Dancehall-Style nach Jamaika zum Popo-moven. Hinzu kommen kleine, aber feine Akzente der wenigen Feature-Gäste Patrice, General Trees und – überraschenderweise – Nena ("Schade").
Eine wohltuende, runde Easy-Listening Platte. Schnell reinhören, um wenigstens noch ein bißchen was vom Sommer mitzunehmen.

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