„This town is driving me mad“ verkünden A Life, A Song, A Cigarette auf ihrer neuen Platte. Und dem aufmerksamen Hörer kann sich nur die Frage stellen, warum. Die Band entstammt schließlich dem großartigen Wien, Geburtsstätte vieler kreativer Köpfe und Indierock-Bands. Und somit passen sie doch perfekt dahin. Der Beweis: Ihr zweites Album „Black Air“.
Die Platte bewegt sich in den Gefilden von Pop, Rock, Blues und experimenteller Musik. Produziert wurde von Ken Stringfellow, der unter anderem auch bereits für R.E.M Hand anlegte. Und es ist ihm gut gelungen, selbst wenn die Band mit einem nicht enden wollenden Repertoire an Instrumenten auftrumpft. Von üblicher Gitarre, Bass und Schlagzeug wird sich auch an Cello, Glockenspiel und Bassoon getraut. Das Highlight auf der Platte lässt sich meines Erachtens nach leicht ausmachen: „Truth“. Der Song beginnt mit einem mitreißenden Cello-Riff, welches im Verlauf des Lieds immer wieder mal ausbricht. Unüblich für das Genre, in dem die Band sich bewegt; eine verlockende Idee.
Der Gesang von Stephan Stanzel ist nicht außergewöhnlich, aber sicherlich auch nicht schlecht. Eine Stimme, der man gerne lauschen mag. Aber vielleicht hätten die Herren ab und an das Mikrofon etwas lauter drehen soll, an manchen Stellen der Platte geht sie in der Vielfalt der Instrumente nahezu unter. Stephan schlägt gerne positive Töne an (manchmal wirkt der Gesang fast übertrieben gut gelaunt), was aber auch zu den storytelling-artigen Texten passt:
„Marie is dancing like a snowflake in the garden through the night.
She’s been down for 27 years, not trying to get things right.
Marie left home at 17, it was definitely hell.
Hanging out with rockstar wannabe’s,
they didn’t treat her well…“
Alles in allem lässt sich festhalten, dass A Life, A Song, A Cigarette mit ihrem zweiten Album erneut beweisen, dass auch – oder ganz besonders – aus den südlichsten Gefilden Europas fantastische Musik stammen kann. Die Jungs aus der Band mit dem tollen Namen haben also wieder alles richtig gemacht. See you again- Das Ende ist hier noch lange nicht geschrieben, so viel ist sicher!
VÖ: „Black Air“ erscheint am 14.11.2008 auf Siluh.