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Alarma Man – Love Forever

Auch wenn man es von den aktuellen Bandfotos her kaum vermuten würde: Bei Alarma Man handelt es sich nicht um eine Kiss-Kopie! Das schwedische Quintett hat vielmehr seinen ganz eigenen Stil gefunden. Während sie auf ihrem Debütalbum vor vier Jahren noch festgefahrenem Mathrock huldeten, widmet sich die Band nun ruhigerem Postrock. Und diese Entwicklung steht ihnen gut zu Gesicht.

Im Gegensatz zu dem ersten Album entdeckt die Band nun ihre weniger rasante Seite. Es geht ungestümer zu, wenn nicht sogar bedrückend. Bereits der erste Track „Pitch Grammar“ ist beeindruckend. Ein eingängiges Gitarrenriff leitet den Song ein, geht langsam in einen Gesangchor über und entwickelt sich durch das einsetzende Schlagzeug immer mehr zu einer handfesten Melodie. Und dann – zack – plötzlich verschwindet alles unter kirchenähnlichem Hall im Nirvana. So wie das erste Lied aufgebaut ist, geht es im Prinzip weiter. Die Schnelligkeit der Songs variiert nur stellenweise, es ist immer ein treibender Rhythmus, der aber nie hektisch wird. Am Verstörendsten wird es beim Track „Nightwolf“, der aus dem Instrumentengewitter heraus immer wieder in sich geht und den Hörer in eine Klangwelt aus Brummen und Surren einlädt. Interessantes Experiment, das auf jeden Fall gelungen ist.

Alles in allem ein hörenswertes Album, das deutlich macht, dass Postrock in der Lage ist, in die Tiefe zu gehen. Die Band hat ihre düstere Seite herausgekehrt und sich seit ihrem selftitled Debüt deutlich weiterentwickelt. Leider fehlt es dem Album noch etwas an Abwechslung innerhalb des Verlaufs, sodass es schwierig ist, Highlights auszumachen. Doch wenn Alarma Man dort weitermachen, wo sie mit „Love Forever“ angesetzt haben, darf man gespannt sein, was sie in Zukunft draus machen werden…


VÖ: „Love Forever“ erscheint am 13.08.2010 auf Sinnbus.

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