Es ist Winter, auch in Berlin. Der Düsseldorfer Singer und Songwriter Alex Amsterdam lud in einer kalten Winternacht zum exklusiven Clubgig in der Hauptstadt und nach all den sommerlichen Melodien hätte man die Schneeberge da draußen fast vergessen…
Neuschnee legt sich über den grauen Matsch auf den Straßen, den ganzen Tag hat es geschneit. Die BVG ist davon seit Tagen überfordert (wer rechnet schon im Dezember mit Schnee?). Aus den meisten Fenstern strahlen inzwischen diverse Weihnachtslichter, man hetzt durch Einkaufszentren und friert auf Weihnachtsmärkten zwischen Glühwein und Pilzragout.
Heute ist ein besonderer Tag, aber das wissen hier in der Stadt nicht viele: Berlin bekommt mal wieder Besuch aus Düsseldorf, Alex Amsterdam hat sich angemeldet. Der Mann, der nur mit einer Gitarre bewaffnet die kalte Jahreszeit in die Schranken weisen kann und ein kleines bisschen Sonnenschein zurückbringt.
Heute ist das Intersoup im Prenzlauer Berg Austragungsort dieser Szenerie, und dabei ist man gerade dort doch so gut auf den Winter vorbereitet – in gemütlicher Atmosphäre und bei mehr als humanen Preisen gibt es hier, wie der Name schon sagt, Suppen aller Art. Das hilft gegen die Kälte.
Der Keller des Intersoup ist ein kleiner Konzertraum, ohne Bühne, dafür mit gemütlichem Mobiliar ausgestattet, und eben dort verschlägt es uns hin irgendwann gegen halb 10, nachdem Alex den Soundcheck für beendet und sich selbst damit für startklar erklärt.
Die Setlist heute Abend setzt sich zusammen aus dem Besten vom Album „Stillness Of A Moment“ und der The Die Is Cast-EP und beinhaltet zudem noch die exklusive Vorhörung eines neuen Songs, der schon ein wenig die Vorfreude schürt auf nächstes Jahr, wenn auch tonträgermäßig wieder Neues ansteht.
Dazwischen schäkert Alex locker über die laufende Tour, Berlin im Winter und das Intersoup.
Wenn es eine Sache gibt, die dieser Mann wirklich beherrscht, dann ist es: Musik machen. Denn immer wenn er auf der Gitarre den ersten Akkord anschlägt oder das Intro-Picking spielt, ist Herr Amsterdam in seinem Element, schwimmt auf und mit den Melodien und zeigt deutlich, dass es in diesem Moment nichts gibt, was er lieber täte.
Es ist ein eigenartiges Phänomen, aber es passiert immer wieder: da steht so ein Kerl mit Gitarre und singt, im Raum wird es still und es stiehlt sich ein sonniges Lächeln auf die Gesichter der Besucher.
Und während wir uns danach ein wenig verträumt wieder in unsere Wintermäntel werfen, die Schals sorgfältig noch etwas enger ziehen und durch den verschneiten Prenzelberg Richtung Bahnhof stapfen, ist es doch irgendwie gar nicht mehr so kalt, wie es vorher war.