Elektronische Alben gibt es derzeit zuhauf, aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die die Technik bietet, Musik dieses Stils zu produzieren. Der Franzose Arnaud Rebotini bringt nun auch sein Debütalbum heraus, allerdings unterscheidet eine Sache ihn grundlegend von seinen Kollegen: Jedes Instrument, das man auf „Music Components“ hört, stammt von realen Instrumenten – Und nicht vom Computer.
Und als von der allerorts zugänglichen Technik verwöhnter Mensch zeigt man sich erst einmal beeindruckt von dem, was man angesichts der Umstände auf dieser Platte zu hören bekommt. Sprich: Was man aus so alten Maschinen noch alles herausholen kann! Rebotini arbeitete mit analogen Kisten von Korg, Roland, E-Mu und vergleichbaren Namen. Fans wird es freuen, dass er sich überhaupt dem Minimal Techno wieder zuwendet, da seine Band Black Strobe, die früher feinste House Music produzierte, sich inzwischen zu einer Goth-Punk Kapelle entwickelt hat. Was er nun auf „Music Components“ zusammenbastelt kann sich sicher hören lassen. Verständlicherweise komplett ohne Vocals, aber die Maschinen mit Herz und Seele bedient – Und die Songs vor allen Dingen live eingespielt. Besonders der letzte Song der Platte ist ein kleines Glanzstück: „Mnll“ weist satte 12 Minuten Länge auf und entwickelt im Verlauf eine majestätische Tiefgängigkeit. Ein deutliches Manko gibt es bei diesem Album allerdings: Den Bass, den man bei aktueller elektronischer Musik zu spüren bekommt, lässt dieses Album leider ganz vermissen.
Alles in allem lässt sich festhalten: So schön diese ganze Sache mit „Retro“ ja auch ist, wie der Begriff es bereits deutlich macht – Das war früher mal so richtig gut. Elektronisches Engineering hat sich ja nicht umsonst durchgesetzt, es klingt eben einfach ausgereifter (oder dem aktuellen Geschmack entsprechender), wenn man moderne Techniken nutzt. Nichts desto trotz, für Freunde analoger Beats lohnt sich ein Reinhören in Rebotini’s Debüt mit Sicherheit.
„Music Components“ erscheint am 13.02.2009 auf Process.