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Balthazar – Applause

König Albert, Pommes frites, Lucky Luke, Tim und Struppi, dEUS und und The Black Box Revelation. All das kommt aus Belgien. Nur von Balthazar hat man bisher nichts gehört, was aber ihr Debüt mit dem fast voreiligem Titel „Applause“ umgehend ändern wird. Ganz sicher.

Mit Balthazar steht nicht etwa einer der Drei Heiligen Könige auf dem Plan, um sich nicht nur als Weiser, sondern auch als Musiker zu beweisen, sondern fünf junge Belgier mit französisch-flämisch klangvollen Namen: Maarten Devoldere (Leadgesang, Gitarre, Keyboard), Jinte Deprez (Leadgesang, Gitarre), Patricia Vanneste (Gesang, Violine, Keyboard), Simon Casier (Bass, Gesang) und Christophe Claeys (Schlagzeug).

Nach unzähligen, freilich gewonnenen Talentshows-und Bandcontests in noch zartem Alter von 18 Jahren und einer Umstrukturierungen am Schlagzeug, fanden Balthazar letztlich den Sound, mit dem sie als Support ihrer Landsmänner von dEUS, auf dem c/o pop Festival oder dem Immergut für umjubelte Auftritte sorgten.

Nun warten die Fünf mit ihrem selbst produzierten, gewagt als „Applause“ betiteltem Erstling auf, für dessen finalen Feinschliff das norwegische Genie Ynge Leidulv Sartre sorgte, gleich so wie er es auch schon bei Kings Of Convenience oder Röyksopp tat. Um ehrlich zu sein hört man das aber nicht, denn Balthazar schaffen mit den 12 Tracks auf „Applause“, von denen zwei Live-Versionen ihrer Songs sind, ihre ganz eigene Soundsprache, was wahrlich beklatschenswert ist.

Dem Ersthörer wird es einfach gemacht, Gefallen an Balthazar zu finden, denn schon der erste Track „Fifteen Floors“ bezirzt mit ausgefallenen Lyrics („Tell your mother that you love her / Kiss her like you kiss no other“), äußerst eingängigen Keyboardgriffen und dem Zwiegesang von Maarten und Jinte. So sieht es auch mit den potentiellen Gassenhauern „I’ll Stay Here“ oder „Blues For Rosann“ aus, genauso wie eigentlich auch mit all den anderen Tracks.

Balthazar setzen auf gediegene, einfache Rhythmen, fernab von hektischen Electrofrickeleien. Viel lieber bedienen sich die vier Flämen auch des zarten Geigenspiels („Blues For Rosann“), ungewohnt bluesigen Tönen und dem hier und da laszivem Gesang Maartens, womit sie allemal dafür sorgen, dass ihre Songs zwar catchy sind, wie man so schön sagt, sich aber allen Vergleichen mit Zeitgenossen entzieht.

 

Dafür hat Balthazar seinen Applaus verdient. Da wirkt das Cover, das in Klarsichtfolie barocke Porzellanfiguren zeigt, fast selbstbeschreibend, denn „Applause“ ist ein mit einer frischen Herbstbrise daherkommender nostalgischer Gedanke an … bessere Zeiten, einfach um pathetisch zu bleiben.

Als Vorgeschmack und Krönung gibt’s „Blood Like Wine“ sogar für Lau zu haben.

 



VÖ: „Applause“ erschien am 23.September 2011 bei PIAS Germany / Rough Trade Distribution.

 

1 comments

  1. Matze says:

    Was stimmt hier (und im dritten Absatz) nicht: „vier junge Belgier mit französisch-flämisch klangvollen Namen: Maarten Devoldere (Leadgesang, Gitarre, Keyboard), Jinte Deprez (Leadgesang, Gitarre), Patricia Vanneste (Gesang, Violine, Keyboard), Simon Casier (Bass, Gesang) und Christophe Claeys“

    Besser noch einmal durchzählen… ;-)

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