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Beatsteaks – Beatsteaks

Beatsteaks_Album_Cover_2014Ist das mit der Boombox tatsächlich schon drei Jahre her? Man will es kaum glauben. Das sechste Studioalbum der Beatsteaks schoss unmittelbar an die Spitze der Charts und brachte eine Menge Wirbel mit sich; wohl auch, weil es das erste Lebenszeichen nach einer recht langen Bandpause war. Im Gegensatz dazu ist es in den letzten drei Jahren um die fünf Berliner nie wirklich still gewesen, aber dann, Anfang 2014, wurde es turbulent: Neue Single, neue neue Single, neues Video, Release-Datum. Und dann ist sie auch schon da, die siebte Platte mit dem einfachen Titel „Beatsteaks“.

Eine kleine Rückschau: Als 1995 die Beatsteaks gegründet wurden mit ihrer Homebase in der Alten Schönhauser Straße 48/49, ging es in erster Linie darum, Musik zu machen und live zu spielen. Was das alles mit sich bringt, das war erst einmal gar nicht so wichtig.
Hört man sich quer durch die letzten sechs Platten inklusive Liveaufnahmen, wird schnell klar, dass das schon immer genau die richtige Einstellung war. Stillstand? Das ist nicht das Ding dieser Band. Jedes Album ist anders, genau wie jedes Konzert, man verändert die Setlist, man verändert den Sound. Von Punk über Rock über Funk und Pop führt die Reise durch die weite Musiklandschaft; man probiert aus, wozu man Lust hat. Nicht auf der Suche nach dem einen Sound, sondern einfach nur, weil man’s kann.
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Das selbstbetitelte siebte Album spiegelt genau das wider. Jede Platte ist eine kleine Hommage an das, was man bisher gemacht hat, aber auch ein weiterer Schritt weg davon, in eine neue Richtung, wohin einen der Wind eben gerade trägt. Beeinflusst durch die eigene (Musik-)Geschichte und, wie Sänger Arnim es so schön formuliert hat, als „Reaktion auf die Platte davor.“ Veränderung gehört also dazu. Auch produzententechnisch, denn neben Hausproduzent Moses Schneider sind diesmal auch klare Einflüsse von Hardcore-Legende Walter Schreifels und Smiths-Produzent Stephen Street zu hören. Und gleichzeitig hat sich die Band damit wiedermal ein Träumchen erfüllt.

Eines ist dabei immer gleich geblieben: Schlagzeug, Gitarren, Bass und Gesang. Die Beatsteaks sind eine Band, die aus wenig viel machen kann und aus denselben Zutaten immer Neues zaubert.

So wirft Sänger Arnim auf dem neuen Album dem geneigten Hörer erstmal ein nettes „Good Morning!“ entgegen, bevor man auf einem Gitarrenbrett weggetragen wird, dem Schlagzeuger Thomas die nötige Kraft verpasst.
Wenn etwas typisch Beatsteaks ist, dann das da. Genauso wie die beiden Vorab-Singles „DNA“ und „Gentleman Of The Year“, die auch auf Platte nichts von ihrer Zugkraft missen.
Erwähnenswert ebenso „Be Smart And Breathe“: wo auf der letzten Platte „Boombox“ noch hier und da ein wenig Gesang der beiden Gitarristen zu hören war, darf hier Schlagzeuger Thomas auch mal wieder zum Mikro greifen – wurde auch Zeit!
Everything Went Black“ und „Creep Magnet“ sind die eher ruhigen, chilligen Stücke der Platte, und beides kleine Gitarrenpop-Perlen vom Feinsten. Dicker wird es dann im Übrigen bei „Pass The Message“ mit großartiger Nachbarschaftshilfe der Seeed-Bläserfraktion.
Der letzte Song, „I Never Was“, ist trotz der Produktionszeit im Winter ein wunderschöner Sommer-Sonne-Song, der die Platte trotz aller kleiner Ecken und Kanten in der Mitte wundervoll versöhnlich abschließt.

Roh und ungeschliffen ist das neuste Meisterwerk aus dem Hause Beatsteaks auf den ersten Blick, und auf den zweiten eine liebevolle Konstruktion voller Charakterstärke.

Und wie es weitergeht: Nichts als offenes Meer und der Horizont. Der Wind steht gut und der Weg ist ja sowieso das Ziel.

Also dann, Beatsteaks. Segel setzen!


BeatsteaksBeatsteaks erschien am 01. August 2014 bei Warner Music

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