„Back to the roots“ heißt es für Ben Kweller auf seinem mittlerweile vierten Studioalbum. Schon lange hatte der gebürtige Texaner mit dem Gedanken gespielt, ein Countryalbum zu veröffentlichen und mit Changing Horses gelang es ihm nun, sich diesen Traum zu erfüllen.

Wer Ben Kweller kennt, der weiß, dass er sich nicht so leicht in musikalische Schubladen stecken lässt. Seine bisherigen Alben sind gekennzeichnet durch Gratwanderungen zwischen den unterschiedlichsten Stilrichtungen, die er sich alle scheinbar mühelos zu Eigen macht. Dieses Kunststück gelingt ihm auch bei Changing Horses erneut und man mag von Countrymusik halten was man will, das Album klingt durch und durch authentisch. So nimmt man Kweller sowohl den ‚Lonesome Cowboy‘ in Gipsy Road, als auch den heimatverbundenen Romantiker in Things I like to do problemlos ab.

Auch musikalisch ist das Album Country pur, mit Steel-Gitarren, Geigen-Einsätzen und der Mundharmonika spielt Ben Kweller sich über die zehn Lieder durch so ziemlich alle Facetten, die Countrymusik so zu bieten hat, ohne seinen eigenen Stil zu verlieren.

Wie bisher überzeugt Kweller außerdem auch textlich wieder durch Zeilen wie

Some days are aces, some days are faces
Some days are twos and threes.

in Fight oder

You know I wanna make you smile again
Warm your heart again like an old worn out quilt
Now listen: Ill be your glove, I’ll be your scarf
I’ll be the cross that covers your heart

in Old Hat.

Ob dieses Album dem totgesagten Country das Leben retten kann, ist fraglich, aber insgesamt ist Ben Kweller ein sehr eingängiges, aber nie eintöniges Album gelungen, das sich durchaus auch Nicht-Countryfans anhören sollten.

Changing Horses erscheint am 06.02.2009.