Was erwartet man, wenn Kevin Hamann aka Clickclickdecker und Norman Kolodziej aka Der Tante Renate auf die Idee kommen, nach vielen gemeinsamen Konzerten nun auch gemeinsam eine Platte zu produzieren? Electro-Techno-Bamm-Bamm-Metal-Rock-Pop mit ausgefeilten Texten vielleicht? Ja. Hat man erwartet. Und das Ergebnis klingt auch genau danach. Also nach Musik in meinen Ohren.

Direkt der Opener der Platte macht deutlich, was Sache ist.
Kevin Hamanns Stimme, die der geneigte Hörer sonst von Clickclickdecker-Platten eher sanft tönen hört, macht es hier kampfschreigleich klar:

„Wir sind Bratze! Das hier ist unsere eigene Norm! Kraft!“

Bratze wissen es, diese Energie im gesamten Verlauf der Platte aufrecht zu erhalten. Die Muskelprotze, mit denen sie auf ihrer Homepage werben, sind also definitiv nicht fehl am Platz. Dazu stets im Hintergrund: Beat Beat Beat. Tanzlust vorprogrammiert. Wer sich bei dieser Musikerkombo sanfte Töne wünscht ist also an der falschen Adresse. Trotz alledem sind die Texte nicht auf Fun ausgelegt, sondern meist mit ernstem Hintergrund.
Clickclickdecker-Melancholie klingt somit eindeutig an.

„Wie viel Distanz kannst du ertragen,
und was ist deine Funktion?
Im Satzbau platzt das Bindeglied.
Zuversicht, wer braucht die schon?
Irgendwer ist immer schuld,
und sicher tut es dir leid.
Wie viel Gläser warst du älter,
und was kostet dich Unsterblichkeit?“

Veröffentlicht wird die Platte bei Audiolith.
Labelchef Lars Lewerenz hat sich die Platte gar nicht erst angehört, sondern sofort produzieren und veröffentlichen lassen. Soviel Vertrauen an die beiden Masterminds Kevin und Norman ist also da. Und wir vertrauen nun der Hörerschaft, die Message der Platte mitzunehmen und die Nachricht in die Welt hinauszutragen:

„Es gibt immer wieder Gründe, mal durchzudrehen!“

VÖ: 19.10.2007