Die Cazals brachten vor kurzem ihr Debütalbum „What Of Our Future“ hier in Deutschland heraus. Da bot es sich also an, mal eine Runde mit den Engländern zu reden. Gesagt, getan. Ein Gespräch über die Geschichte der Band, den Zusammenhang zwischen Electro, Rock und dem Label Kitsuné, sowie über Livekonzerte und die Sache mit Pete Doherty.
Woher stammt euer Bandname?
Cazals: Als wir als Band zusammenkamen arbeitete Phil noch an einem Marktstand in Camden, wo er Klamotten und andere Dinge verscherbelte. Er und sein Kollege stießen auf einen Beutel voller Sonnenbrillen. In einem fanden sich eine ganze Menge von 1980er Cazals, eine Sonnenbrillenmarke, die damals recht bekannt war, speziell in der HipHop Szene. Und es dauerte nicht lange, bis plötzlich jeder diese Sonnebrillen trug. Und als wir auf Namenssuche waren kam Phil mit dem Vorschlag daher und wir fanden es passend.
Euer Debütalbum „What Of Our Future“ erschien vor kurzem in Deutschland. Was soll uns der Titel sagen?
Cazals: Der Titel fasst genau das zusammen, was wir als Band immer wieder erleben. Dass man sich nie sicher sein kann, was um die Ecke auf einen wartet. Als wir das Album machten waren wir uns eben auch nicht sicher, wohin es führen wird, ob es die Band zusammenhält. Manchmal scheint es mir, als ob wir mehr Hürden als viele andere Bands zu überwinden haben. Und da bot es sich einfach an, diese Frage in Albumform zu stellen.
Und wie steht es bei euch mit den Lyrics, wie schreibt ihr Texte?
Cazals: Phil hat die meisten Texte auf dem Album geschrieben. Es sind einfach Reflexionen von dem, was ihn aktuell beschäftigt. Sie behandeln Beziehungen, Gefühle und Kämpfe.
Im Pressetext steht, dass viele von euch eigentlich mehr auf elektronische Musik stehen. Wie kommt es dann, dass ihr euch alle zusammengefunden habt, um Rockmusik zu machen?
Cazals: Wir sind einfach alle große Freunde von Musik, ganz egal, ob nun Rock, Klassik oder eben auch Electro. Als wir anfingen, Musik zu machen, waren wir alle noch am meisten von Rockmusik beeindruckt. Aber mit der Zeit entwickelt man natürlich auch einen breitgefächerten Musikgeschmack.
Wie kam es denn dazu, dass ihr eure Musik auf Kistuné veröffentlicht habt? Das Label steht ja normalerweise für feinsten Electro.
Cazals: Kitsuné haben unsere Single „Poor Innocent Boys“ gehört und den Track auf ihre Compilation „Kitsuné Maison 2“ gepackt. Als sie dann herausfanden, dass wir noch gar nicht unter Vertrag sind, kontaktieren sie uns noch einmal und sagten, dass sie ein Album mit uns machen wollen. Das hat uns natürlich sehr geehrt und wir haben wir „Ja!“ gesagt.
Ihr wart bereits mit Babyshambles und Daft Punk auf Tour. Wir war es für euch, mit solch großen Bands zu spielen?
Cazals: Im Jahre 2005 haben wir 3 Touren mit den Babyshambles gemacht, da unser Manager und der Manager der Babyshambles ein Büro teilten. Diese Shows waren natürlich großartig und wir haben viel davon gelernt. Man tourt ja nicht alle Tage mit der berüchtigsten (und womöglich talentiertesten) Band der UK. Die Babyshambles sind sehr großzügige Menschen und sie haben uns Geschichten beschert, die wir wohl noch unseren Enkeln erzählen können. Die Tour mit Daft Punk hingegen war komplett anders, da das alles in einem viel größeren Rahmen stattfand. Aber auch das lief reibungslos ab. Bei den Babyshambles war es eben so, für mich persönlich, dass wir mit einer der besten Livebands unserer Zeit unterwegs waren. Eine Band, die für ihre Intensität und die Hingabe der Fans bekannt ist. Und bei Daft Punk war eben das ganze Drumherum beeindruckend und die Show, die da mitzieht.
Plant ihr denn, auch mal wieder in Deutschland vorbeizuschauen?
Cazals: Wir sind gerade dabei, eine Frühjahrstour für Deutschland zusammenzubasteln.
Vielen Dank für das Interview!
Cazals: Danke!
Ein Review zum Album findet ihr hier.