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Erik Penny – Bend

Es sind manchmal die Reisen ins Innere, die Musik zu dem machen, was sie ist. Bei Erik Penny war es aber eine Reise im eigentlichen Sinne, die ihn dazu gebracht hat, die Gitarre in die Hand zu nehmen. In New York geboren und bereits in Texas, Los Angeles und Kalifornien daheim gewesen. Doch nun fand sein Abenteuer ein Ende. Ausgerechnet in der deutschen Hauptstadt Berlin ist er sesshaft geworden. Und sein aktuelles Album „Bend“ ist genau in dieser neuen Phase seines Lebens entstanden.

Erik Penny ist ein ziemlich untypischer Singer/Songwriter. Während es ansonsten Gang und Gebe ist, dass in der Musik die eigenen Befindlichkeiten breitgetreten werden, kommt einem Erik Penny eher wie ein Märchenonkel vor. Und er hat schöne Geschichten auf Lager, auch wenn manche davon traurig sind. In „Hannover“ berichtet er vor einem Mädchen, das in einer Scheinwelt gefangen ist. Und in „Honey, please“ berichtet Erik über ein Pärchen, dass sich immer und immer wieder streitet. Erik ist ein Beobachter, der seine Umgebung mit einer Detailverliebtheit beschreibt, dass man sich fühlt, als sei man direkt dabei. Und die Musik dazu lullt sich ebenso anschmiegsam an die Gehörgänge. Akustikgitarren finden genauso Verwendung wie Elektrische. Dazu setzt das Schlagzeug rhythmisch den Takt. Und fertig ist die perfekte Mischung.

Das Merkwürdige dabei ist: Diese Musik macht nicht traurig. Ganz im Gegenteil, sie macht Spaß. Das mag unter anderem auch an dem Gesang von Erik Penny liegen. Seine Stimme ist angenehm warm und leicht kratzig. Und zusammen mit dem Gefühl der Musik stimmt das hier einfach wirklich fröhlich.

Es ist schön, dieses Album zu hören. Weil man der Musik anmerkt, dass da jemand zu sich gefunden hat. Erik Penny ist in Berlin zuhause – Und offensichtlich auch in seiner Musik. Manchmal können Reisen außerhalb der Gedanken eben auch Großes bewegen.


VÖ: „Bend“ erschien am 05.03.2010 auf R.D.S.

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