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Flashguns | 04.11.2011 | Klub Drushba, Halle

Alle Jahre wieder, so scheint es, kehren die Flashguns in Hallenser Gefilde ein. Fast genau ein Jahr nach ihrem ersten Gig in Halle, startete auch die Tour zu ihrem Erstling „Passions Of A Different Kind“. Wieder erwählte man sich dafür den Klub Drushba, in dem sie mit In Golden Tears und hauseigenenen DJs im Gepäck ihr Aufschlagen als Humming Records Labelnight tarnten.

Los ging’s mit In Golden Tears, die in Halle auch keine unbekannten Gesichter sind, waren sie doch zur Konzertreihe „Krauts with Attitude“ schon im Februar mit Alpha Pony in der Drushba, die sich damals noch nicht ins Exil abgesetzt hatte. Damals klangen In Golden Tears sehr melancholisch und fast etwas zu ruhig, doch mit Robin Shaw der sich kurzlich aufgelösten Alpha Pony haben sie sich nicht nur einen neuen Drummer ins Boot geholt, sondern auch eine gehörige Portion mehr Beat. Mit ihrer Single „Urban Emotions“ haben sie damit dann auch all diejenigen anderen zu neuen Freunden gemacht, denen kein Vögelchen diese Info zugezwitschert hatte.

Keine fünf Minuten nach ihrem Auftritt fanden sich schon zwei der Flashguns, Giles und Olly, auf der Bühne ein, denen Sänger Sam mit fragwürdiger Kopfbedeckung nachfolgte. Der junge Mann, der scheinbar ganz gut einen im Tee hatte, begrüßte der Schiebermütze angemessen das sie umjubelnde Publikum, das den Saal des Upperclubs bis in die letzte Ecke ausfüllte und dem sein Angeschäkertsein zurecht nichts ausmachte, bei dem was die Jungs in der nächsten Stunde zusammenfrickelten.

Der langsam zu beobachtende Verfall der jungen Seele Sams, von dem man hätte erwarten können, er würde dem Sound schaden, trug scheinbar nur so dazu bei, das mit der auch voranschreitenden Nacht das Konzert fulminanter wurde. Je dichter man sich im Nebel und Scheinwerferlicht zusammen und der Bühne entgegen drängte, desto dichter, treibender und einnehmender wurden die Sounds der Engländer.

Dabei gaben sich nicht nur Sam, Olly und Giles allein Songs wie „Passions Of A Different Kind“ oder „Come And See The Lights“ hin, besonders die ersten Reihen feierten jeden einzelnen Ton. Bei „I Do Not Love You“ aber sang dann auch der letzte Unerschütterliche mit, Sam ging sogar auf die Knie (und kam auch wieder hoch).

 

Wieder aber war es „Racing Race“, den die Drei immer wieder gekonnt an das Ende ihrer Platten und Konzerte platzieren, der einem endgültig den Schauer über den Rücken jagte. Doch an diesem Abend folgte ihm noch „Heat & Fire“ nach, einer der neuen Songs auf „Passions Of A Different Kind“, der nicht nur Olly’s Gesangstalent offenbart, mit unglaublich einfühlsamen Textzeilen einschlägt, sondern tatsächlich auch „Racing Race“ den Rang ablaufen könnte.

Bei den Flashguns hat sich musikalisch einiges gedreht, in diesem letzten Jahr. Genauso aber hat sich eines absolut nicht verändert, in diesem einem Jahr, denn die Flashguns haben wieder ein Konzert gespielt, dass Minute um Minute immer nur noch mehr einnahm.

Diese drei, tatsächlich ursympathischen englischen Jungs sind Musiker, die mit Herzblut machen, was sie machen, und ihre Liebe zur Musik mit ihren Fans teilen.

Anfang 2012 drehen die Flashguns übrigens nochmal eine Runde durch deutsche Clubs, wer sie aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer in den letzten Tagen verpasst haben sollte. Infos dazu gibt’s dann natürlich hier.

Zum Interview geht’s hier


Fotos von Paul Benjamin Riedel.

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