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GAME: Sims 2 – Gestrandet

Die Sims“ gilt als die erfolgreichste Videospielreihe aller Zeiten. Dass nach einer handvoll PC-Versionen und einigen Releases auf verschiedenen Konsolen nun auch die Wii mehr und mehr mit Sims-Games bestückt wird, war natürlich eine erfreuliche Nachricht. Diesmal darf man mit „Sims 2: Gestrandet“ die Sims in einer vollkommen neuen Umgebung kennenlernen – Schiffbrüchig auf einer einsamen Insel.

Doch bevor ihr Bekanntschaft mit ebendieser Insel schließen könnt, liegt es, wie zu Beginn eines jeden Sims-Games, am Spieler, die Charaktere zu erstellen, die man später im Spiel haben will. Dabei hat man die freie Wahl, ob man nun als Einzelkämpfer sein Inselleben fristen möchte, oder doch lieber mit bis zu 5 anderen Sims auf Reise geht. Beim Erstellen eines Sim kommt es diesmal wirklich kaum auf die Äußerlichkeiten an. Das Zusammenstellen eines Traummannes oder einer Traumfrau bis ins kleinste Detail mag zwar kurzzeitig zu Glücksmomenten führen, rentiert sich aber nicht. Denn selbst dem schönsten Mann wächst nach einigen Wochen Inselleben ein unansehnlicher Bart und sogar die teuersten Klamotten sind früher oder später dreckig und zerfetzt. Worauf es beim Erstellen der Charaktere diesmal wirklich ankommt, ist der Charakter und der Beruf, der ihm zugeordnet wird. Denn von den Werten hängt es später ab, wie schwer oder leicht der Sim das Leben auf der Insel haben wird. Wenn ihr fertig seid, eure Crew zusammenzustellen, folgt ein kleines Intro-Video, bei welchem euch leider gar nichts übrig bleibt, als zuzusehen, wie das Schiff kentert. Kurze Zeit später wacht der Sim, den man als Hauptfigur gewählt hat, alleine am Strand einer einsamen Insel auf und muss nun von null anfangen, sich eigenständig ein neues Leben aufzubauen.

Hier ein Trailer, der das Inselleben (ein wenig übertrieben dramatisch) andeutet:

Anfänglich ist man mit Notwendigkeiten beauftragt, wie z.B. Nahrung zusammensuchen und sich eine Behausung bauen. Das sollte soweit alles reibungslos klappen, schließlich findet man sowohl hunderte exotische Früchte als auch Rohstoffe im Überfluss. Bei der Erfüllung dieser gesetzten Ziele helfen euch diverse Bücher, die ihr im Laufe des Spiels zusammensammelt. Wenn ihr eine Reihe von Zielen (z.B. Freundschaft schließen, Fisch fangen, Haus bauen) erreicht habt, dann werden neue Konstruktionspläne und neue Ziele freigeschaltet, an denen ihr euch während des Spielens entlanghangeln könnt. Zu den Zielen zählt es zum Beispiel auch, dass ihr euch mit den Inselbewohnern prächtig versteht. Das sind in diesem Fall Affen, die ihr so behandelt, wie in den Vorgängerteilen andere Sims. Man kann sie umarmen, mit ihnen diskutieren und mit ihnen spielen. Das lohnt sich sogar, denn wenn ihr die Primaten gut genug kennt, dann bringen sie regelmäßig Nahrung und hochwertiges Baumaterial vorbei. Wenn ihr euch im Spiel bis zu einem gewissen Punkt vorgetastet habt und in der Lage seid, mit einem selbstgebauten Floß zu einer anderen Insel zu schippern, dann habt ihr glücklicherweise aber auch die Möglichkeit, wieder mit Menschen in Kontakt zu treten – Und zwar mit niemand geringerem als eurer Crew, die ihr euch zu Anfang des Games zusammengestellt und beim Bootunglück verloren habt. Die Erstellung mehrerer Charktere ist also durchaus eine gute Angelegenheit, wenn euer Sim nicht komplett sozial verkümmern soll.

All das klingt so wunderschön und einfach, als könne man sich im Handumdrehen ein Paradies mit Freunden auf der einsamen Insel aufbauen. Dem ist selbstverständlich nicht so, den Sims und dem Spieler werden eine Menge Steine in den Weg gelegt. Da wären einserseits die altbekannten Bedürfnisse. 8 Bedürfnisse auf einmal gilt es, im Auge zu behalten und speziell bei körperlicher Betätigung, die es natürlich braucht, um Häuser zu bauen oder Essen zu suchen, sinkt die grüne Leiste, die anzeigt, dass in einem Bereich grad alles in Ordnung ist, schneller ab, als es einem lieb ist. Hinzu kommt noch, dass sich manche Bedürfnisse auch entgegenwirken. Wenn euer Sims schläft oder Nahrung zu sich nimmt, dann steigt natürlich der Harndrang. Oder wenn ihr durch Spiele euren Spaß steigern müsst und dabei ins Schwitzen kommt, dann leidet natürlich die Hygiene drunter. Das ist eben die Kunst des Sims-Spielens, das alles im Auge zu behalten und so gut wie möglich ausgewogen zu halten. Neben den Bedürfnissen gibt es aber auch noch allerlei andere Gefahren, die unseren Sims das Leben auf der Insel zum Abenteuertrip machen – Aber an dieser Stelle sollte jeder selbst nachforschen, wovon ich rede.

Zu der Technik lässt sich Folgendes sagen: Die Grafik der Wii-Version ist ähnlich der PS2-Version. Ansehnlich, aber nicht sonderlich beeindruckend. Außerdem lief ich beim Spielen so einige Male durch Felswände oder hässliche Grafikartefakte bildeten sich heraus. Ob das heutzutage noch sein muss? Die Steuerung reißt aber die kleinen Grafikmäkel wieder heraus: Ihr arbeitet mit Wii-Remote und Nunchuk. Bewegt wird der Charakter direkt über den Analogstick, während mit der Remote und den anderen Knöpfen im Menü herumgefuchtelt und -geklickt werden darf. Hat man sich an diese Steuerung erst einmal gewöhnt, macht das wirklich Spaß und ist komfortabel.

Auch die musikalische Untermalung des Games ist nicht von schlechten Eltern. man kann im Menü eine Reihe bekannter und unbekannterer Sonsg auswählen, die dann im Hintergrund ertönen. Von Folk über Rock über Jungle bis Jazz und Pop ist da alles dabei. Und wen das stört, der darf die Musikbox auch einfach ausschalten und sich an den Meeresgeräuschen und kreischenden Tieren erfreuen.

Insgesamt ist „Sims 2 – Gestrandet“ ein wirklich gelungenes Adventure-Game im typischen Sims-Stil geworden. Und das eben sogar mal in einer anderen Umgebung, mitten in der Wildnis. Und bis auf lange Ladezeiten und stellenweisen Grafikrucklern kann man diesem Spiel auch wirklich nicht viel Negatives anhängen. Sims macht einfach Spaß. Und wer würde schon nicht gerne mal den Spuren Robinson Crusoes folgen…?


VÖ: „Sims 2 – Gestrandet“ ist seit dem 24.10.2007 auf Electronic Arts erhältlich.

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