Ach, liebes Österreich. Immer wieder kommst du mit Überraschungen daher. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Deutschsprachige Bands wie Ja, Panik oder Kreisky sind hierzulande schon bekannte Namen und auch Ginga versuchen nun, daran anzuknüpfen. Mit „They Should Have Told Us“ erscheint das zweite Album der inzwischen zum Quartett herangewachsenen Band.
Alex Konrad, Emanuel Donner und Klemens Wihlidal waren ursprünglich zu dritt unterwegs. Dann sind sie im Vorprogramm von Starsailor aufgetreten und James Stelfox, der Bassist der Band, war so begeistert, dass er Ginga fragte, ob er dabei sein könne. Gesagt, getan und so sind Ginga auf „They Should Have Told Us“ um einen talentierten Musiker reicher. Dass sie das Album von Dan Rejmer in London haben mischen lassen, der auch schon bei Nick Cave und Foals seine Finger im Spiel hatte, spricht ebenfalls Bände.
Die Musik von Ginga klingt nicht unbedingt so, als ob sie aus Österreich kommen. Auf deutsche Sprache wird verzichtet, es wird auf Englisch getextet und makellos akzentfrei gesungen. Die Musik ist gestandener Indiepop, mit Einflüssen aus dem Folk. Wenn man die Hintergründe nicht kennt, könnte man ebenso denken, dass sie aus UK stammen. Dabei gehen sie gekonnt mit Spannungsbögen um und wissen es, die Musik zum passenden Zeitpunkt ausbrechen zu lassen. Textlich lieben sie das Spiel mit Klischees. Textzeilen wie ‚This goes out to every boy and girl‘ mögen zunächst abgegriffen wirken, aber passen dann doch sehr gut zu den Songs. Dies ist eben Musik, die Spaß machen und betanzt werden möchte.
Alles in allem ist „They Should Have Told Us“ ein rundum gutes Album voller kleiner und großer Ohrwürmer. Nachdem ihr Debütalbum größtenteils untergegangen ist, sollte ihnen dieses Mal sicherlich mehr Aufmerksamkeit zuteil werden. Gerade erst sind sie übrigens auf dem Eurosonic-Festival aufgetreten. Und wir wissen ja, dass das Eurosonic ein gutes Gespür hat. Diese Rechnung sollte also aufgehen!
VÖ: „They Should Have Told Us“ erscheint am 28.01.2011 auf Monkey.