„Es war die beste Zeit meines Lebens und eine unglaubliche Erfahrung“ sagt Sänger James Allan über seine Zeit seit der ersten Veröffentlichung von Glasvegas. Aber nicht alles glänzte: Vom langen Touren rund um die Welt war die Band ziemlich fertig und gesundheitlich angeschlagen. Nach einer Pause und einem neu bezogenen Zuhause in Kalifornien ist die Band jetzt mit ihrem zweiten Album „Euphoric /// Heartbreak \\\“ zurück und das vielleicht leidenschaftlicher als zuvor.
Die großen Gefühle waren es, die Songs wie „Daddy’s gone„, „Geraldine“ oder „It’s my own cheating heart that makes me cry“ zu den Hymnen werden ließen, die sie heute sind. Dass James Allan immer noch genauso Leiden und Fühlen kann, beweist er zum Beispiel auf „Dream dream dreaming“ und dem sich über sechs minütige zu einem Drama aufbauende „Lots sometimes“. Abseits der Tristesse der schottischen Heimat Glasgow entstanden die neuen Lieder im Studio in Santa Monica bei schönstem Wetter und atemberaubenden Sonnenuntergängen jeden Tag, durch den sich Allan inspiriert fühlte.
Noch opulenter und bombastischer ist die Instrumentierung ausgefallen. Große Gesten, passend zu großen, eingängigen Hooklines, gemacht um sie in Stadien abzufeiern. Mit einigen Liedern muss man erst warm werden. Die Tatsache, dass James Allan immer noch mit breitestem schottischem Akzent singt, macht es für einen Mitteleuropäer nicht einfacher. Hat man sich aber wieder daran gewöhnt, dass zum Beispiel ein NAY ein NOT ist, versteht man seine charmant leidende Art und Weise aber bestens.
Euphorischer Herzschmerz. Zwei Worte, die so gar nicht zusammen passen, weshalb sie wahrscheinlich auch durch die Striche getrennt stehen. Ein Titel, der aber sehr gut zu den unterschiedlichen Liedern passt. Die einen, die nach vorne preschen und zu den neuen großen Hits werden wollen und die leiseren, zerbrechlicheren Momente. Und gerade die sind es, die das neue Glasvegas Album ausmachen. „I Feel Wrong (Homosexuality Part I)“ und das bereits erwähnte „Lots sometimes“ machen das Album sympathisch. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich Glasvegas in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln werden und ob sie auch in Deutschland die großen Stars werden.
Glasvegas – „Euphoric /// Heartbreak \\\“ erscheint am 1. April 2011 bei Sony Music.