Man wird das Gefühl nicht los, dass die durchstartenden Musiker im Bereich elektronischer Musik immer jünger werden. Auch der Schotte Graeme Shepherd, der unter dem Künstlernamen Grum unterwegs ist, hat gerade mal 24 Jahre auf dem Buckel. Und trotzem ist er bereits – wie sagt man so schön – deep in the scene verankert. Nach einigen Remixen und Singles erscheint nun sein Debütalbum „Heartbeats“.
Da es ziemlich umhaut, was Grum bisher so auf die Beine gestellt hat, muss darauf noch kurz eingegangen werden: Er hat Remixe abgeliefert für Passion Pit, Friendly Fires und Late Of The Pier und durfte ebenso bereits an einen Goldfrapp-Track seine Hände legen. Was aber der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere ist, ist seine Version von Lady Gaga’s Song „Bad Romance“, der dieser Tage auf ihrem offiziellen Remix-Album erscheint. Aber genug des Namedroppings, schließlich kann Grum auch geschmackvoll eigene Songs produzieren.
Und wie das klingt, bekommt man mit voller Wucht auf „Heartbeats“ zu hören. Das Album ist extrem vielfältig. So hat man es mit Deep House Tracks ebenso zu tun wie mit glasklarem Pop und kraftvollem Electro. Es erinnern besonders die Songs, wo Grum singt, ziemlich an Calvin Harris (z.B. „Fashion“). Ist das der Pfad, auf den Schottland führt? Harris kommt schließlich auch daher. Man weiß es nicht. Für manche Tracks hat Grum auch Damen in sein Studio eingeladen und „Can’t Shake This Feeling“ und „Turn It Up“ werden somit zu den Poppigsten des Albums, die leider auch den schlechtesten Eindruck von allen hinterlassen. Das mag an den glattpolierten Stimmfarben der Ladys liegen, die dazu führen, dass diese Songs zu sehr nach Deutschland Sucht Den Superstar klingen… Am besten ist Grum dann, wenn er sich vollkommen auf sich konzentriert und feinsten Electro produziert. Das ist zum Beispiel bei „Power“ oder „The Really Long One“ der Fall. Repetitive Basslines und catchy Synthesizermelodien gepaart mit vereinzelten verzerrten Vocals beherrschen hier den Ton. Dazu lässt es sich am besten tanzen und diese Tracks machen somit auch am meisten Spaß. Die Abwechslung zwischen den Stilen macht „Heartbeats“ aber gerade so spannend und man entdeckt immer neue Facetten in der Musik.
Mit „Heartbeats“ hat Grum ein eindrucksvolles Debütalbum abgeliefert, das beweist, dass der junge Schotte auf dem richtigen Weg ist – Und sich von diesem sicherlich auch so schnell nicht abbringen lassen wird. Man darf gespannt sein, was man hier noch zu hören bekommen wird!
VÖ: „Heartbeats“ erscheint am 20.08.2010 auf WePlay.