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Heidi Happy – Flowers, Birds and Home

Birds, Flowers and homePriska Zemp alias Heidi Happy bringt am kommenden Freitag ihr zweites Soloalbum mit Namen „Flowers, Birds and Home“ heraus. Verschlafenen, ausgefeilten Indiepop aus der Schweiz hat man bisher nicht alle Tage gehört, mit der 28-jährigen Luzernerin könnte sich das allerdings ändern.

Als Tochter einer klassischen Sopranistin beginnt Zemp im April 2005 nach Beteilung an mehreren Bandprojekten ihre Solokarriere. Zwei Jahre später veröffentlicht sie im März 2007 ihr DebutalbumBack togetherauf Little Jig/Records/Irascible Distribution, wo auch ihr neues Album erscheint.
Die Liebe zum ungewöhnlich instrumentierten und kunstvoll arrangiertem Popsong hat „Flowers, Birds and Home“ mit seinem Vorgänger gemein. Geschickt verbindet die Musikerin Klassik und Jazz und zeigt ihr handwerkliches Können, das verbunden mit ihrer ausgelebten kreativen Freiheit ihren unverwechselbaren Sound ergibt.Heidi Happy
Sie war damit eine Neuheit in der Schweiz und wurde bei Veröffetnlichung ihres Debuts von der Presse und den Schweizerin gefeiert.
Streicher, Kesselpauken und Vibraphon markieren ihren Sound ebenso wie ein dreistimmiger Chor, was durchaus selten in der Schweizer Popproduktion ist. Die Strukturen in ihren Songs sind offener geworden seit dem ersten Album, sie erinnern an ein klassisches Kunstlied à la Joanna Newsom.Heidi Happy
Priskas Stimme hat sich seit dem ebenso weiterentwickelt. In „I think I’m in love“ klingt ihre Stimme sehr intim, sehr soulig und ausdrucksstark sanft. Zwischen Urban Soul und Folkpop à la Nora Jones ist ihr Klang anzusetzen. Und der Vergleich mit einer Größe solches Namen ist durchaus nicht zu gewagt. „Spring“ und „Why“, von denen letzteres ein sehr schönes Streicherarrangement enthält, bezeugen dies ebenso.

Drei Instrumentalstücke enthält ihr Album, die auch ohne Gesang mit Text eine perfekte Stimmung verbreiten, aus der man sich nicht lösen kann. Zum Beispiel ist „Instrumental One“ sehr feinfühlig arrangiert mit einer breiten Instrumentalisierung von Streichern bis Hörnern, sind sie gar nicht auf Sprache angewiesen, um den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Letzteres gilt natürlich auch für die beiden anderen. Das Zweite ist ein Flöten-Trio,das klanglich durch viele Quarten eine altertümliche Atmosphäre versprüht, die aber keineswegs lächerlich wirkt.Das dritte Instrumentalstück hat einen am stärksten ausgeprägtesn Foklore-Charakter, man kann förmlich Leute in Trachten tanzen sehen, die schließlich mit dem steigenden Tempo nicht mehr mithalten können. Zwischen ihre Songs eingeschoben sind die drei Stücke eine gelungene Abwechslung und verbinden Vorhergegangenes mit dem Folgenden oder bieten gekonnt Einschnitte. Heidis kreative Eigenständigkeit und Vielfalt ist gerade jetzt zu genießen, während man hinter der Scheibe die ersten Sonnenstrahlen bewundert, sich nach Wärme sehnt oder sich schon mal für einen Spaziergang raus traut und die Anzeichen des Frühlings mit Freude beobachtet. Ein Soundtrack für die Natur, den Heidi Happy in einem Land geschrieben hat, das genau damit wirbt: „get natural“ ist ohne Weiteres auf ihr neues Album zu übertragen.
„oh, could you leave me alone now“ singt sie in „Push the door„. Mit diesen Tracks im Ohr denkt man sich das auch des Öfteren. Denn sie versüßen gerade diese einsamen Momente so sehr. „O-o-oh“ ist ein perfektes Beispiel dafür, dass mit einem so melancholischen Text doch eine so angenehme Stimmung hervorrufen kann.

Landesweite Auftritte mit ihrer siebenköpfigen Band, die aus dem who is who der Luzernen Musikszene besteht, festigten Heidi Happy’s Bekanntheitsgrad nach Erscheinen ihrers ersten Albums. Aber auch alleine ist sie mit ihrer Gitarre u nterwegs. Glücklich können sich all diejenigen nennen, die auf einem ihrer Deutschland-Konzerte war, die sie bis gestern spielte. Alle anderen bleibt die Hoffnung auf baldige Wiederkehr.

Anspieltipp: „I think I’m in love“, „O-o-oh“

„Flowers, Birds and Home“ erscheint am 13.3.09

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