„In The Clouds“ ist das Debütalbum von Hotel Persona. Die Namen, die dahinterstecken sind aber keine unbekannten und ein Album der drei Herren aus Spanien und England war sowieso längst überfällig. Hotel Persona besteht aus Stefan Olsdal, der sonst bei Placebo Bass spielt, sowie aus David Amen und Javier Solo. Und sie nahmen nach vielen Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit als DJs und Musiker nun auch zusammen ein Album auf.
„On the last day of creation the dance floor is the revelation!“
„In The Clouds“ ist das Ergebnis, das aus den spanischen Wurzeln Javiers resultiert, von den vielen Experimenten hinter den Turntables als „Hotel Persona DJ Team“ lebt und nicht zuletzt auch von einer Reihe Remixes für Bands wie Queens Of The Stone Age oder She Wants Revenge geprägt ist. All das führte im Endeffekt zu einer Platte, die auf jeden Fall tanzbar, poppig und voller Dance-Tunes ist; und auf der anderen Seite auch ruhige und melancholische Songs aufweisen kann.
Gesungen wird sowohl von Javier Solo, der auch spanische Vocals einfließen lässt, als auch von Stefan Olsdal, der live bei Placebo stimmlich üben konnte und auf dieser Platte stellenweise die englischen Vocals übernimmt. Und dann gibt es da noch die Features. Wer hätte das erwartet: Brian Molko von Placebo steuert zu einem Song seine Stimme bei und auch Samantha Fox und Miguel Bosé unterstützen Hotel Persona auf ihrem Debüt.
So schön das ja nun alles auch klingt, ganz überzeugen kann dieses Debütalbum leider nicht. Da war die Messlatte der Erwartung wohl einfach zu hoch gesteckt, da man das Wort Placebo las und Großes erwartete. Aber musikalisch ist fast alles schon mal gehört, das kennt man schon. Und auch die Texte sind leider etwas flach und können nicht begeistern:
„Hot and cold emotions confusing my brain,
I could not decide between pleasure and pain.
Like a tramp in the night I was begging for you,
to treat my body like you wanted to.“
Aber ganz zertreten kann man dieses Album eben auch nicht. Die elektronisch angehauchten Tracks wie „To The Light“, „The Fantastic One“ und speziell auch „Modern Kids“ sprechen für sich und lassen sich gut anhören. „Modern Kids“ ist der Song, bei welchem Brian Molko mitwirkte und ebendieser bewies schon bei früheren Collaborations, dass sich seine Stimme gut mit elektronischen Beats versteht. Welcher Song auch noch gelungen ist, ist das letzte Stück. Nach Booka Shade legen nun auch Hotel Persona mit einem Schlaflied nach, irgendwie scheint das dieses Jahr angesagt zu sein. „Lullaby for Evan“. Stefan’s Neffen gewidmet und wirklich beruhigend und schön anzuhören.
Alles in allem also ein zweischneidiges Schwert. Aber wer Fan von spanischem Charme, gemixt mit disco-esquer Rockmusik ist, dem sei es auf jeden Fall empfohlen, in dieses Album hineinzuhören.
VÖ: „In The Clouds“ erscheint am 27.06.2008 auf Edel.