Ikaria können es nicht lassen. Es ist gerade mal ein Jahr vergangen, seit ihr Debütalbum „Repair My History“ erschienen ist. Und nun folgt bereits der Nachfolger „Luxembourg“. In diesem einen Jahr ist aber eine ganze Menge passiert. Während das Debüt noch in Berlin aufgenommen wurde, ist die Band diesmal nach Schweden gereist, um mit Mathias Oldén (Logh) das Album auf die Beine zu stellen. Und das bringt logischerweise Veränderungen im Sound mit sich.
Bei „Repair My History“ war das Berliner Quartett noch etwas zögerlich. Man hat sich nicht wirklich getraut, auszubrechen und in die Vollen zu gehen. Das ist bei diesem Album anders. Es ist zwar nach wie vor behutsamer Postrock, der aber nun öfter mal aufbricht und Klangwände mit sich bringt, die übermannen. Besonders die Refrains sind mitreißend und ohrwurmreif. Highlights des Albums ist die Single „Transmitter“ und das marschierende „The Waitress No. 1“.
Auch erwähnenswert ist der Gesang. Abwechselnd greifen Hendrik Schäfer und Jean-Jacques Schwenzfeier zum Mikrofon und lullen den Hörer mit ihren verträumten Stimmen und den berührenden Texten ein. Es geht um Glück und Unglück, um das Gefühl von Sieg und Niederlage. Themen, die jeden beschäftigen und hier sanftmütig auf den Punkt gebracht werden. Ein Vergleich zu Interpol bleibt bei diesem Zusammenspiel aus Gesang und Musik nicht aus.
Ikaria klingen jetzt präsenter und professioneller als je zuvor. Der Sound ist auf „Luxembourg“ gewachsen und die Band mit ihm. Nichts desto trotz bleibt das Grundgefühl bei Ikaria das Gleiche. Musik, die so sehr unter die Oberfläche geht, gibt es sonst nur selten hierzulande. Wenn diese Jungs von ‚Transmitter‘ singen, dann spürt man genau, was damit gemeint ist – Denn es kommt beim Hörer an. Übermittlung erfolgreich!
VÖ: „Luxembourg“ erscheint am 25.06.2010 auf Cobretti.
Unser Interview mit Ikaria aus 2009.