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Im Gespräch mit Kevin Devine

Im Rahmen seiner Europatour im September machte Kevin Devine gemeinsam mit Chin Up Chin Up auch Halt in Wiesbaden. Nachdem wir im Biergarten vor dem Schlachthof ein gemütliches Plätzchen gefunden hatten, sprachen wir mit ihm über sein aktuelles Album, seine Zukunftspläne und, wie könnte es auch anders sein, Eminem.

Wie geht es dir? Und wie war die Tour bisher?
Mir geht es gut. Die Tour war bisher… naja, es ist noch ziemlich früh im europäischen Teil der Tour, aber bisher war es echt gut. Heute ist das vierte Konzert hier in Deutschland. Chin Up Chin Up hatten eine Show in Amsterdam als wir hier ankamen. Wir sind nach Amsterdam geflogen und ich habe in ihrem Vorprogramm so vier Songs gespielt, weil ich dort in zwei Wochen auch ein Konzert habe. Also ist es heute die fünfte und davor war ich für zehn Tage in Amerika auf Tour bevor ich in Austin, Texas, bei einem Festival gespielt habe.
Mit Manchester Orchestra, oder?
Ja, genau. Beim Austin City Limits. Ich habe sogar gerade den Auftritt davon angehört, weil ich einige Songs aussuchen muss, um den Sampler zu vervollständigen, den sie bei Itunes hochladen werden. Die Tour war wirklich gut. Ich habe geringe Erwartungen von dieser Europatournee, weil ich schon zwei Jahre lang nicht mehr hier war und die Platte hier noch nicht draußen ist.
Kam sie nicht letzte Woche raus?
Ich glaube, man kann es in einigen Läden bekommen, aber es wurde gerade erst an die Presse verschickt. Die Leute wissen noch nicht sehr viel darüber. Das hier ist eine Art, mich den Leuten wieder vorzustellen und bisher bin ich wirklich glücklich mit dem Ergebnis und der Reaktion, die ich von den bisherigen drei Shows bekommen habe. Das Konzert in Köln gestern war toll. So weit, so gut. Ich werde abwarten, ob es so bleibt, aber bisher war es gut.

Du hast schon so viel getourt, nicht nur dieses Jahr, sondern auch generell. Wirst du noch nervös vor deinen Auftritten?
Oh ja, ich werde vor fast jeder Show nervös. Ich glaube das ist Teil von alldem. Ich denke es ist fast beunruhigender, wenn man nicht nervös wird, denn dann bist du einfach leer. Ich meine, wenn Leute da sind… es ist noch schlimmer, wenn keine Leute da sind, weil man anfängt sich zu fragen: „Wieso sind nicht mehr Leute da?“ Ich werde ein bisschen nervös, aber normalerweise vergeht das während des ersten oder zweiten Songs wieder. Es ist nicht so, dass ich mich backstage übergeben muss, weil ich einen Nervenzusammenbruch erleide, aber ich bin schon etwas beunruhigt.
Das wäre schlecht.
Das wäre schlecht, ja. Ich müsste mir irgendetwas anderes suchen, wenn das der Fall wäre.

Hast du je darüber nachgedacht etwas anderes zu machen, nachdem du bei Capitol Records rausgeworfen wurdest oder war es für dich von Anfang an klar, dass du einfach weiter machen würdest wie bisher falls so etwas passieren sollte?
Ich hatte nicht wirklich die Zeit darüber nachzudenken. Ich war auf Tour als das passierte und direkt danach stand eine andere Tour an. Ich war auf einer Headlinertour in Amerika mit Koufax und Pablo aus New York als Vorbands und Jennifer O’Connor von Matador Records hat gespielt… es war inmitten einer Tour.
Und dann hatte ich eine Woche für mich zu Hause und bin danach gleich für zwei Monate mit Brand New und Manchester Orchestra in den Staaten auf Tour und danach mit Tom McGray in Teilen von Europa und England. Es war Februar und ich wusste bis Mitte Mai genau, wo ich jeden Tag sein würde. Also dachte ich mir, dass das die Tour nicht betreffe und ich einfach gehen musste. Aber ich wusste schon als ich bei Capital unterschrieb, dass ich wahrscheinlich rausgeworfen werden würde.
Ich meine, so wie es in der Musikindustrie derzeit aussieht, diese Situation, dass es einfach keinen Raum für wachsende Künstler gibt… entweder du schaffst es sofort oder eben nicht. Ich wusste, dass ich nicht sehr viele Platten verkaufen würde. Ich wusste, dass das ein Experiment war – für sie und für mich. Nicht auf eine schlechte Art, ich konnte nicht fassen, dass das passierte. Ich dachte mir: “Oh, das ist cool, sie wollen mein Album rausbringen, das ist toll!”
Ich verdiene mein Geld, zumindest teilweise, als Musiker seit ich 21 bin, also seit sechs Jahren, aber es war außer in den letzten zwei Jahren nie mein einziger Job. Ich wurde recht gut bezahlt, um dieses Album zu machen und ich konnte viel touren und habe in den letzten zwei Jahren keinen anderen Job mehr gehabt. Jetzt bin ich in einer Situation, in der ich das tun kann und so meine Miete, meine Rechnungen bezahlen kann und das ist es eben, was ich mache. Und ich wusste, ob es nun Capitol, Defiance, Immigrant Sun, Triple Crown oder ich selbst organisiere…. Ich kann spielen und die Leute kennen die Songs. Ein Label hilft nur mit der Promotion und dem Geld, aber sie haben das Album nicht wirklich promotet. Also, mache ich es so: ich fahre umher und spiele vor Leuten. Momentan ist es das, was ich tue, um mich zu promoten. Ich weiß nicht, ob ich das 250 Tage im Jahr machen will, wenn ich 30, 32 oder 35 bin. Das weiß ich nicht, aber ich muss es auch noch nicht wissen. Ich weiß es jetzt. Und wenn ich was anderes machen will, dann werde ich dann schon eine Lösung dafür finden. Aber ich habe nie daran gedacht aufzuhören, als das mit Capitol passierte.

Dein Album wurde in den USA schon letztes Jahr veröffentlicht, aber erst in den letzten Wochen in Deutschland. Kannst du uns ein bisschen über das Album und die Arbeiten dazu erzählen?
Es heißt “Put Your Ghost to Rest” und ist das erste Album, dass ich nicht in New York aufgenommen habe, sondern in Los Angeles mit Rob Schnapf. Er hat mit Elliott Smith, Beck, The Vines und Guided By Voices gearbeitet und wirklich viele Platten gemacht, die ich liebe oder Platten, die ich respektiere.
Es war eine tolle Erfahrung. Ich war für zwei Monate weg, ich habe da gelebt. Wir haben all diese Demos in Brooklyn in New York in dem Studio aufgenommen, in dem wir auch “Split the Country, Split The Street” aufgenommen haben. Es war eine viel größere Produktion. Ich war es gewohnt Alben zwanzig Minuten von meinem Zuhause oder im Keller meines Freundes aufzunehmen und das hier war in zwei Studios in Kalifornien, in dem Leute wie Neil Young, Led Zeppelin, Prince und die Doors Platten aufgenommen haben. Das war verrückt. Und ich konnte die ganze Goddamn Band einfliegen, was sehr cool war und sie auch bezahlen, was ich sonst nie kann.
Ich bin sehr stolz auf dieses Album. Ich mag, wie es klingt und fühle mich den Songs immer noch sehr nahe. Sie sind mir noch nicht leid und ich habe sie immerhin schon 16 Monate lang fast jeden Tag gespielt. Das werde ich auch noch bis nächsten Sommer tun, also sollte ich besser nicht genervt von ihnen sein.
Ich konnte auf all diese Touren gehen, ich habe mit Punkrock- und Indierockbands wie den Jungs von Brand New getourt und mit KT Tunstall, die eher eine Popsängerin ist und ich habe alleine getourt auf Akustiktouren, Touren mit einer Sechsmannband, mit einer Dreimannband. Ich konnte all diese verschiedenen Wege gehen, das ist es wohl auch, was es so frisch bleiben lässt.
Es sind einfach ein paar Songs, die beschreiben, was damals in meinem Leben in der Zeit zwischen 2004 und 2006 so passierte und ich denke jede Platte war für mich bisher der nächste logische Schritt, und ich denke, das ist bei dem hier auch so.
Ich will nächstes Jahr ein bisschen Pause machen, so dass ich für das nächste Album schreiben und fertig stellen kann und das alles dann 2009 wiederholen kann.
Es wurde letztes Jahr über Capitol veröffentlicht, kommt in England in den nächsten zwei Tagen raus und hier in nächster Zeit. Ich glaube, es wird im Frühling auch in Australien veröffentlicht, also werde ich da auf Tour gehen…
Viel zu tun.
Ja, sehr viel zu tun!

Deine Songs wirken oft sehr persönlich. Ist Songwriting ein Weg für dich, um Dinge zu akzeptieren, mit ihnen klar zu kommen, wie es auch der Titel deines Albums andeutet?
Ja und nein. Ja, denn wenn ich einen Song schreibe oder eine meiner vielen Geschichten oder Gedichte, wie immer man es auch nennen will… Ich schreibe über sehr viel Persönliches und ich schreibe über vieles, das sich zwar persönlich anhört, aber das ist einfach nur die Art, wie ich schreibe, die Art wie ich Dinge und andere Menschen auf der Welt sehe. Oder in Geschichten, die ich mir über andere ausdenke, die sicher nicht ich sind, verwende ich trotzdem “ich” und “du”, aber ich meine nicht “dich” und “mich”.
Aber andere sind sehr genau und persönlich, aber du willst das nicht so schreiben als würde jemand dein Tagebuch lesen. Du willst poetisch sein und ein bisschen losgelöste Bilder benutzen, so dass du immer noch schreibst und nicht einfach zu labern, denn das finde ich langweilig. Ich mag diese Art von Songs nicht.
Also ist es ein bisschen von beidem. Und manche der sozialen und politischen Sachen, die größer sind… das ist einfach so wie ich es sehe, also denke ich, ist das auch ziemlich persönlich.
Es ist einfach ein bisschen von beidem.

Einer dieser persönlichen Songs ist “Brooklyn Boy”. Er ist auch der Song für dein erstes professionelleres Video. Wie war es für dich, dieses zu drehen?
Es war wirklich einfach das Video zu drehen. Ich habe es mit ein paar Freunden von mir in meiner Nachbarschaft in Brooklyn gedreht. Sie haben eine kleine Filmgemeinschaft, Paxon Films, und es hat so 3000 Dollar gekostet, es war also nicht superteuer. Ich denke, sie haben das echt toll gemacht, aber es ist auch ein totales Guerillavideo. Wir sind einfach irgendwo aufgetaucht, haben uns nach Polizisten umgesehen, 20 Minuten lang gedreht und sind dann wieder abgehauen, also mussten wir es gut hinkriegen. Zwei von diesen Jungs spielen in meiner Band und die anderen zwei spielen im Video mit, es war ziemlich anders. Ich habe noch nie zuvor so ein Video gedreht, aber es war nicht einschüchternd oder furcht erregend weil es eben in meiner Nachbarschaft mit meinen Freunden war. Es war ziemlich locker.

Du bezeichnest Bob Dylan als einer deiner Einflüsse. Auf einem der letzten Konzerte bezeichnete Brand New Sänger Jesse Lacey dich als den Künstler, der Dylan heutzutage am nahesten ist. Was denkst du selbst über diese Aussage?
Das ist echt süß von ihm. Nun ja, es gibt da Lyrics von Bob Dylan, so etwas wie “crying like a fire in the sun” (Anm. d. Red.:“It’s all over now, Baby Blue”) und er denkt darüber nach, wie sich ein kleines Feuer gegenüber der großen Sonne fühlt. Ich bin nicht wie Bob Dylan. Ich weiß das zu schätzen, Jesse ist unglaublich lieb und nett, das zu sagen, das ist etwas Großartiges, wenn jemand so etwas über einen sagt. Ich schätze mich glücklich, mit Leuten wie Jesse verglichen zu werden und, nichts gegen Jesse, denn ich liebe seine Songs, aber keiner von uns ist Bob Dylan. Ich finde Jesse ist großartig, ich finde viele Songwriter großartig, aber das ist lächerlich. Dylan hat eine ganze Menge schrecklicher Musik gemacht, aber selbst wenn man auch Leonard Cohen mit einbezieht, ist er der beste Songwriter in der Rockmusik überhaupt und alle versuchen noch immer dahin zu kommen, wo er vor 40 Jahren war. Also, danke Jesse, ich nehme das Kompliment an, aber ich habe noch viel vor mir, um nur annähernd so gut zu werden.

Du bist ein Solokünstler, aber du nimmst immer noch mit einer Band auf und trittst auch mit ihnen auf. Denkst du, du könntest auch ganz alleine Musik machen?
Ich glaube, ich bin als Gitarrist gar nicht gut genug, um eine interessante Platte aufzunehmen, auf der nur ich mit meiner Gitarre zu hören bin. Es gibt da geniale Künstler wie M.Ward und natürlich Elliott Smith. Diese Jungs waren/sind wirklich vielschichtige Gitarristen. Ich bin über die Jahre hinweg besser geworden und ich kriege ein paar coole Sachen auf der Gitarre hin, aber ich bin nicht wie sie. Und ich mag es, wenn die Shows und Platten immer anders sind. Heute Abend stehe ich ganz alleine auf der Bühne. Ich toure oft und viel so und ich schreibe alle Songs alleine. Aber manchmal möchte ich Songs auf dem Album haben, mit einer Violine und einem Klavier und manchmal möchte ich E-Gitarren und Geschrei und ein lautes Schlagzeug. Aber ich will vor allem, dass die Songs gut genug, dass es egal ist, ob ich sechs Leute dabei habe oder nur zwei oder ob ich alleine spiele. Ich möchte, dass sie vor Leuten immer noch wirken und das macht es spannend und frisch für mich. Ich sage nicht, dass ich nie so eine Platte machen werde, ich denke, das wäre cool und wahrscheinlich mache ich das auch irgendwann… aber ich müsste mich mit den Songs wohl fühlen. Wir werden sehen.

Einige deiner Lyrics handeln von politischen und sozialen Problemen. Willst du damit auf diese Probleme aufmerksam machen?
Meine Musik, wenn man seine Musik selbst analysieren kann, was man eigentlich nie tun sollte, falls das irgendein Musiker lesen sollte, denn das ist sehr gefährlich… in den Songs geht es einfach darum, wie es ist Mensch zu sein. Und Mensch zu sein hat zum Teil mit Beziehungen zu tun, zum Teil darum, Kämpfe mit sich selbst zu führen, zum Teil von Liebe, zum Teil davon, seine dunkle Seite zu fechten und all seine schlechten Impulse und Eigenschaften und zum Teil eben Dinge zu beobachten und auszuflippen, weil diese Welt eben ein ziemlich bedenklicher, gefährlicher Ort ist.
Ich weiß ja nicht, wer zuhört. Die Leute, die den G8 leiten, hören meine Songs nicht. Die Leute, die Entscheidungen über die globale Erwärmung oder Kriege und Hungersnöte treffen, die hören meine Songs nicht. Leute wie ihr denken wahrscheinlich ähnlich wie ich.
Es geht nicht darum, Menschen zu konvertieren. Es geht darum, ein ganzes Bild davon zu vermitteln, wie es ist, Mensch zu sein.
Wenn manche diese Songs hören und von ihnen dazu bewegt werden kann, über das, was in der Welt vor sich geht, nachzudenken, dann ist das toll. Aber wenn ich größere Ziele als das hätte, würde ich für irgendein politisches Amt kandidieren oder im Sudan als Freiwilliger helfen oder so. Aber das alles mache ich nicht, ich schreibe es nur auf und singe darüber. Würde ich das nicht in meine Beschreibungen einbeziehen, würde ich mir unehrlich vorkommen, denn das ist ein Teil von mir.
Ich denke viel über diese Sachen nach. In letzter Zeit weniger als zuvor, weil es mich einfach zu sehr belastete… da ist zu viel, es ist zu viel, um ständig Angst zu haben oder sich ständig über etwas zu ärgern. Du hast ja schließlich auch ein Leben, das du leben musst. Also versuche ich, diese beiden Dinge auszubalancieren.
Natürlich ist es toll, wenn es das Denken der Leute verändert oder die Leute überhaupt zum Denken anregt. Aber das ist nicht der Punkt. Der Sinn ist es, wahrheitsgemäß zu berichten und das ist eben Teil dieser Wahrheit.
Also kannst du andere Künstler, die keine politischen Aspekte in ihrer Musik haben wollen, durchaus verstehen?
Ja, das liegt bei jedem selbst. Ich habe wirklich Respekt vor Leuten, die solche Sachen sagen, denn sie beweisen wirklich Mut, aber sie müssen das nicht machen, sie können machen, was immer sie wollen. Und manche Leute treffen sozial und politisch großartige Entscheidungen ohne darüber zu singen und das ist noch besser. Es geht darum, wie du dein Leben lebst. Du könntest super Sachen auf der Bühne sagen und sonst ein selbstsüchtiges Arschloch sein. Das ist in der Politik so und sonst auch. Du könntest total traurige Songs darüber singen, wie du dir selbst im Weg stehst und dann einfach so weitermachen und die Leute um dich herum verletzen. Dann tauschst du einfach dein Elend gegen Geld und das ist auch echt traurig. Ich schätze, es geht einfach darum, dass sich deine Songs und dein Leben in der Mitte treffen.

Vor ein paar Jahren hast du Eminems “Stan” live gecovert und du bist dafür bekannt, manche Songs mit einem Rap vorzustellen. Ist das deine Art, die Stimmung aufzuheitern und den Leuten zu zeigen, dass du nicht irgendein “trauriger Songwriter” bist?
Ich mochte diesen Song wirklich, er ist albern. Ich habe Eminem für ein, zwei Jahre geliebt. Ich dachte, er sei einer der interessantesten Popkünstler überhaupt. Ich dachte: “Junge, der Typ ist verrückt” und ich dachte, er sei ein Genie und zwei seiner Platten sind echt brillant. Ich meine, du schreibst bestimmte Sachen auf eine bestimmte Art. Ich denke über viele Sachen nach und meine Songs neigen dazu, das zu reflektieren. Ich will nicht sagen, dass sie traurig sind, aber sie reflektieren den bedachten Part meiner Persönlichkeit. Ich bin aber auch sehr albern und meine Freunde würden das eine wie das andere über mich sagen. Wenn du auftrittst, kannst du es genießen, traurige Musik zu machen und ich denke sowieso nicht, dass alle meine Songs wirklich traurig sind. Ich denke, es steckt auch viel Spaß in manchen meiner Songs. Ich mag es nicht, wenn jemand einseitig ist. Ich möchte nicht jemanden sehen, der sich auf der Bühne total traurig benimmt und dabei weiß man genau, dass er backstage mit seinen Freunden rumalbert. Manche Songs machen dich traurig, manche nicht. Du kannst auf deinen Konzerten Spaß haben und nicht die ganze Zeit total düster wirken.

Was hast du für die Zukunft geplant?
Nach dieser Tour gehe ich für zwei Wochen mit Andy Hull von Manchester Orchestra, Owen und Mike Kinsella auf Tour und danach für zwei Wochen mit Steel Train und The Early November.
Haben die sich nicht aufgelöst?
Oh ja, ich meine seine neuen Sachen (Anm. d. Red.: I Can Make a Mess Like Nobody’s Business). Danach werde ich vielleicht für ein paar Wochen an der Westküste touren, dann geht es nach Hause und danach nach Großbritannien mit Lucero. Am achten Dezember bin ich für den Rest des Jahres und den Großteil des nächsten Jahres zu Hause. Im Februar gehe ich nach Australien und dann werde ich so im April wieder hierher kommen. Hoffentlich mit einem Teil meiner Band und sobald das Album Zeit hatte, sich in die Köpfe der Leute vorzuarbeiten. Ich werde wohl mit diesem Album touren, bis es dumm ist, damit zu touren.
Es kommt in manchen Ländern erst raus und ich glaube, Jesse will es in Amerika auf Brand New’s Label wieder veröffentlichen. Also werde ich wohl bis nächsten Sommer damit touren und dann hoffentlich ein bisschen frei haben, Sachen für das neue Album fertig schreiben, einfach ein bisschen leben und dann wieder kommen und das Ganze noch mal für eine Weile machen.
Aber gerade versuche ich, sehr präsent zu bleiben und heute Abend habe ich die Show hier und das ist es eben, worauf ich mich konzentriere. Und morgen denke ich dann an das nächste.Das hält mich fit, denn wenn du mal anfängst zu weit nach vorne zu denken und so drauf bist: “Oh mein Gott, da liegen noch neun Wochen Tour vor mir!”, dann spielt dein Kopf verrückt. Aber wenn es heute Abend ist, dann kümmere ich mich jetzt um heute Abend und morgen eben um morgen.

Dank dir!
Nein, danke euch!

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