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Im Gespräch mit Pat Spurgeon von Rogue Wave

Pat im InterviewBereits zum zweiten Mal waren Rogue Wave in diesem Jahr für ein paar Shows in Deutschland. Im Februar standen sie noch als Support für ihre Freunde von Nada Surf auf der Bühne, nun spielten sie drei eigene Shows in Köln, Hamburg und Berlin um ihr neues Album „Asleep at Heaven’s Gate“ live vorzustellen. Ein guter Grund für uns, ein paar Fragen an die Band zu stellen. Vor dem Konzert in Hamburg trafen wir Pat Spurgeon, Schlagzeuger von Rogue Wave, zu einem Interview.

Eure Europatour ist nun fast vorbei, heute Abend ist das vorletzte Konzert. Wie waren Eure Erwartungen an die Konzerte und seid ihr zufrieden?
Pat: Hm das ist eine gute Frage. Auf der einen Seite waren wir ein bisschen enttäuscht, da vor allem bei den England-Shows sehr wenig Publikum da war, auf der anderen Seite waren die Leute die da waren, sehr enthusiastisch und das war natürlich wieder schön, da es das beste überhaupt ist, vor Leuten zu spielen die deine Musik gerne mögen und sie kennen und sich freuen, dass du in ihrer Stadt spielst. Hier in Deutschland ist das viel besser gewesen, gestern Abend in Köln haben wir eine sehr gute Show vor einem tollen Publikum gespielt und heute Abend hier in Hamburg wird das noch mal besser (lacht).

Ihr wart schon ein paar Mal in Europa, was waren Eure besten Erlebnisse?
Pat: Das war ganz sicher die Tour in diesem Februar zusammen mit Nada Surf. Wir haben in großen Hallen gespielt, die alle ausverkauft waren und die Leute die da waren, waren begeistert uns zu sehen. Außerdem macht es uns immer große Freude mit den Jungs von Nada Surf unterwegs zu sein, wir waren schon zusammen in den Staaten auf Tour und wir mögen sie sehr und wir hatten eine wirklich gute Zeit.

Ihr engagiert euch sehr für den Umweltschutz, unterstützt verschiedene Organisationen und Aktionen. In „Lake Michigan“ geht es zu einem Teil um Umweltverschmutzung. Das Video ist so gegensätzlich zum Text, was ist die Idee hinter dem Video?
Pat: Ja, zu einem Teil ist der Song über Umweltverschmutzung. Wir haben das Video dort gedreht, weil wir gerade vor Ort waren, aber es war auch nur auf der einen Seite alles so clean und schön, auf der anderen Seite war es da auch sehr vertrocknet und heiß. Auch dort kann man schon die Veränderungen der Natur wahrnehmen können!

Warum heißt der Song „Chicago x 12“ Chicago x 12?
Pat im InterviewPat: Meistens bekommen die Lieder ihre Titel erst zu Ende des Entstehungsprozess. Der Arbeitstitel war „No one comes out to see us“. Auf Chicago x 12 kamen wir erst, als wir einmal in Chicago zusammen mit Fruit Bats und Chad Van Gaalen auf einer großen Tour spielten, in einer dieser riesen Hallen, wo wir nachmittags als erste spielten und noch niemand da war und wir quasi vor keinem Publikum spielten. Daher stammt die Zeile „No one comes out to see us“. In demselben Jahr haben wir gefühlte 12 mal in Chicago gespielt, aber normalerweise haben wir da immer tolle Konzerte und ein tolles Publikum. Es war also nur eine Ausnahme! So ist der Titel entstanden!

Hier in Deutschland seid ihr nicht so bekannt wie in den Staaten. Wenn man hier etwas über Rogue Wave liest, kommt da schnell der Bezug zur TV-Serie OC California. Seid ihr von dieser ganzen OC-Band-Geschichte genervt oder war es eine gute Entscheidung und habt ihr daraus Vorteile gezogen?
Pat: Oh ja. Nein wir sind davon nicht genervt, außerdem läuft die Serie ja auch nicht mehr. Ich hab sie aber auch sehr gerne geschaut. Es hat uns schon einiges gebracht, außerdem entscheiden wir ja selber, in welchen Serien oder Werbungen unsere Songs verwendet werden dürfen. Einge Leute sind dadurch ja erst auf uns aufmerksam geworden und es ist schon toll, wenn sie bei den Konzerten dann lautstark nach „Eyes“ verlangen. Im Großen und Ganzen war das schon eine gute Sache!

Ihr habt für Euer neues Album „Asleep at Heaven’s Gate“ das Label gewechselt. Anstatt bei Sub Pop seit ihr nun bei Jack Johnsons‘ Label Bushfire Records. Wie kam es dazu, normalerweise sind die Sounds, die Jack dort veröffentlicht viel easier und glatter als Eure?!
Pat: Zach und Jack sind gute Freunde und da lag das ziemlich nah. Wir haben dort einfach einen tollen Deal mit guten Vorraussetzungen für unser drittes Album bekommen, so dass wir das Angebot gar nicht Ausschlagen konnten. Bushfire möchte sich auch weiter ausbauen und suchte deshalb auch eine Band, die in eine andere Richtung geht.

Fühlt Ihr Euch eigentlich vom Pech verfolgt? (Anm. d. R.: Auf einer der vergangenen Touren starb plötzlich Gram’s Vater, Pat’s Niere setzte aus und er benötigte schnell eine Transplantation und im vergangenen Dezember starb Evan, der Bassist der Band, bei einem Brand in seinem Haus)
Pat: Nein eigentlich nicht. Das ist das ganz normale Leben und so etwas hat nichts mit Pech zu tun, es könnte jedem passieren. Mir geht es seit meiner Transplantation wieder sehr gut, ich habe keine Komplikationen und bin wieder komplett gesund. Der Tod von Evan, ja das war schon hart. Aber auch damit muss man lernen zu leben.

Wenn Ihr „Asleep at Heaven’s Gate“ jetzt erst veröffentlichen würdet, würdet ihr dem Album einen anderen Titel geben?
Pat: Nein, eigentlich nicht. Die Lieder sind ja schon viel früher entstanden und die Geschichten dahinter sind immer noch dieselben und der Titel passt einfach sehr gut.

Wenn Ihr nach Hause kommt geht Ihr Ende Mai schon wieder auf Tour mit Death Cab For Cutie und danach seid Ihr mit Jack Johnson unterwegs. Werdet Ihr das viele Touren eigentlich nie müde?
Pat: Naja, Musik ist unser Leben. Natürlich ist es schwierig wenn man die ganze Zeit unterwegs ist. Vor allem für die Familie, die Freunde und das normale Leben leidet auch darunter. Besonders für Zach ist es schwer, da er eine 16 Monate alte Tochter hat, aber wir machen das ja gerne, sonst würden wir uns auch dagegen entscheiden.

Welchen Song kannst Du nicht mehr hören und würdest Du am Liebsten die Welt von befreien?
Pat: Oh das wäre ganz klar „What’s up“ von den 4 Non Blondes, es ist kein schlechtes Lied und es hat auch keinen schlechten Text, ich kann es einfach nicht mehr hören.

Wenn Ihr ein Festival zusammenstellen dürftet, welche Bands würden bei Eurem Festival spielen?
Pat: Oh, das ist eine sehr schwierige Frage. Es gibt so viele tolle Bands. Aber wenn ich das aussuchen dürfte dann wären ganz klar die Pixies, Radiohead, und Pavement dabei. Und Wendy Carlos wenn das geht? Sie hat die ganzen Soundtracks zu Filmen wie A Clockwork Orange oder The Shining gemacht. Und natürlich müssten wir dann da auch spielen, damit wir die ganzen Bands auch sehen können!

Pat, vielen Dank für das Interview und Deine Zeit!

Anschließend waren wir mit Pat, Gram und Dominic im Fotoautomaten, der vor dem Knust steht. Das ist dabei herausgekommen:

Pat, Dominic & Gram im Fotoautomat


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