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Im Gespräch mit Yes Cadets

Mit der maximal herzbrecherischen Popmusik ihrer EP „Le Mans“ spielten sich Yes Cadets im November durch deutsche Clubs und machten zuletzt auch in Halle Halt, um ihr Label Humming Records hochleben zu lassen. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns in das kleine, aber feine Auto der Band gequetscht, um einige Fragen loszuwerden. Die Antworten gibt’s hier.

 

Ihr seid jetzt schon den ganzen November auf Tour – sogar fast an jedem Tag -, Halle ist euer letzter Halt in Deutschland. Wie war es?
Alan: Es war wirklich, wirklich gut. Wir wurden überall ganz fantastisch empfangen und auch das Publikum war großartig.
Lisa: Wir wollen gar nicht nach Hause zurück! Wir freuen uns wirklich auf heute Abend, sind aber auch echt traurig, dass es unser letzter Tag in Deutschland ist – bis zum nächsten Mal! (lächelt)
Wart ihr denn zuvor schon mal hier, in Deutschland?
Alan: Wir haben ein paar Mal in Berlin gespielt, aber das ist unsere erste, richtige Tour.
Hattet ihr denn die Gelegenheit, euch die ein oder andere Stadt anzugucken? Any Sightseeing?
Alan: Manchmal ja, manchmal nein. Wir hatten einige Tage in Köln, daran erinnere ich mich noch, es waren aber auch einige andere Orte, an denen wir etwas länger waren. Aber normalerweise fahren wir den ganzen Tag lang, kommen dann an den Veranstaltungsorten an, machen Soundcheck und sehen im Grunde nie viel mehr als das Stadtzentrum bei Nacht. (lacht)
Und all den Weg fahrt ihr in diesem Auto, auf eigene Faust durch Deutschland?
Alan: Ja, zusammen mit unserem Techniker. Ist eigentlich auch kein Problem für uns …
Lisa: Wir haben ja GPS! (lacht)

Ihr seid aus Nordirland, da fällt als erstes Two Door Cinema Club, Snow Patrol oder traditionelle Folkmusik ein. Ich hab mich also gefragt, wer oder was eure Musik beeinflusst?
Alan: Wir hören ziemlich viel Musik, auch traditionelle Folkmusik, ich würde aber nicht sagen, dass uns diese beeinflusst hat. Vielleicht …
Lisa: … was die Texte angeht!
Alan: Ja, was die Songtexte angeht, spielt es mit ein, dass wir auch viel Folk hören. Es gibt schon einige großartige Bands in Nordirland, ich würde aber keine wirklich als Einfluss sehen.

In Deutschland oder Großbritannien ist es für so unglaublich viele Bands scheint es immer unglaublich einfach, schnell bekannt zu werden, wie sieht es in Nordirland aus?
Alan: Nordirland ist ein ziemlich abgeschnittener, isolierter Ort. Irland ist eine … Insel und Nordirland ist wie eine andere Insel auf der Insel, deswegen ist es schon schwieriger als neue Band deine Musik über See zu kriegen, bis in die UK. Es ist sogar schwierig, sie bis über die Grenze, nach Dublin, zu kriegen. Aber es gibt eine wirklich gute Musikszene in Nordirland, viele Musiker und Bands. Es ist ein wirklich schöner Ort, für eine Band.
Lisa: Es ist wie eine kleine musikalische Gemeinschaft.
Würdet ihr also nicht lieber in ein anderes Land ziehen, wie Deutschland oder die UK, um noch schneller noch bekannter zu werden?
Alan: Doch, wir werden umziehen!
Lisa: Ja, wir wollen nach Deutschland!
Alan: Nächstes Jahr schon wollen wir Einwohner, keine Touristen mehr sein.
Oh, wow! Und welche Stadt soll es sein? Berlin, in das es jeden erstmal zieht, oder habt ihr euch auf Tour in eine andere Stadt verguckt?
Alan: Ich denke für den Anfang, wenn man gerade nach Deutschland gezogen ist, ist Berlin der richtige Ort. Vor allem weil es ziemlich einfach ist, wenn dein Deutsch noch nicht das Beste ist. Wir haben aber auch schon über Leipzig oder Dresden nachgedacht.

Leipzig! Das nächste Berlin!
Alan & Lisa: Ja!
Alan: Das haben wir auch schon gehört!

Um nochmal darauf auf euer Inselleben zurück zu kommen: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Humming Records?
Alan: Ich glaube, die Welt ist inzwischen ein Dorf was Internet und all das angeht. Es ist nicht mehr wirklich wichtig, wo du bist, und doch kann deine Musik kann überall sein, und das nur in ein paar wenigen Sekunden.

Ihr habt dann eure EP „Le Mans“ (VÖ: 14.09.2012) bei Humming Records veröffentlicht, wie gefällt euch die Zusammenarbeit?
Alan: Das sind wirklich großartige Leute! Es ist schön mit Menschen zu arbeiten, die nicht schrecklich sind, wie beispielsweise in den UK, wo so ziemlich jeder unerreichbar, arrogant und uninteressiert ist. Mit den Leuten von Humming Records ist das wirklich sehr viel anders, das sind wirklich nette Menschen, die die Musik lieben. Wir haben mit einigen anderen Labels vorher gesprochen, aber das sind wirklich oft alles ziemlich … ja, ziemlich schwierige Menschen. (beide lachen)

Und wie sieht’s aus, arbeitet ihr inzwischen auch schon an einer LP?
Alan: Ja, das tun wir tatsächlich, sie wird wahrscheinlich Mitte des nächsten Jahres veröffentlicht werden.

Als ziemlich junge Band erwartet euch noch so Vieles, deshalb meine Frage: Was steht auf eurer Wunschliste für Weihnachten, mit wem würdet ihr gern zusammenarbeiten, für wen Support spielen?
Lisa: Da gibt’s ’ne ganz schöne Liste!
Alan: ’ne riesige!

Dann raus damit!
Lisa: (überlegt, guckt Alan an) Hm, wer stünde ganz oben auf der Liste?
Alan: Die Foals wäre eine großartige Band, um mit ihr auf Tour zu gehen.
Lisa: Everything Everything!
Alan: Ja, sowas in der Art … oder Bat For Lashes!
Lisa: Ohja, das wäre großartig! Und mit wem würdest du gern zusammenarbeit (guckt Alan an), ziemlich schwierig zu beantworten, oder?
Alan: Es gibt eine englische Band, die Guillemots, die wir absolut lieben. Die haben eigentlich ja auch schon einen unserer Songs geremixt. Das könnten wir auf der Liste also eigentlich schon mal abhaken! (lacht) Trotzdem, mit ihnen würde ich in der Zukunft ganz bestimmt noch mal zusammen arbeiten wollen. Das wäre ziemlich cool!

Das war’s auch schon. Vielen Dank für das Gespräch!


 


Zur Review von „Le Mans“.
Zum bleibenden Eindruck des Auftritts von Yes Cadets im Klub Drushba.

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