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Im Gespräch mit We Are Enfant Terrible

We Are Enfant Terrible kommen aus unserem schönen Nachbarland Frankreich. Dort scheint es nicht viele Bands zu geben, die die Leidenschaft für 8-Bit Synthpop mit dem Trio teilen, denn sie fühlen sich musikalisch hierzulande beheimatet. Wie es dazu kam, was man sich vom bald erscheinenden Debütalbum erhoffen darf und einiges mehr verrieten sie uns im Interview per Mail.

Euer Debütalbum „Explicit Pictures“ wurde gerade in Kanada, Frankreich und den USA veröffentlicht und kommt bald auch zu uns. Der Sound geht ziemlich in die 8-Bit Richtung. Wie kamt ihr dazu, Musik wie diese zu machen?

Clo: Das kam eigentlich so, dass wir unsere Drummer Cyril kennengelernt haben. Er spielte als One-Man-Band mit allen möglichen Spielzeugen, wie z. B. einem GameBoy und einer 8-Bit Soundmaschine. Und so dachten wir, dass es doch toll wäre, diese Sachen auszubauen und mit Pop-Elementen zu vermischen.
Thomas: Als wir jung waren, hatten wir NES, Megadrive und GameBoys. Und wir haben vermutlich mehr Zeit damit verbracht, diesen zuzuhören, als Platten von den Beatles zu lauschen.

Im Video zu eurer Single „Filthy Love“ experimentiert ihr mit Chemikalien. Das passt sehr gut zur Stimmung des Songs. Woher hattet ihr die Idee zu diesem Video?

Clo: Die Idee kam von den Videoproduzenten Bif Pictures. Ihre Vorstellung von We Are Enfant Terrible und dem Song hat perfekt mit dem übereingestimmt, was der Geist unserer Band ist. Es ist unser ‚Minimal Electro Dancing Track‘, der von Mängeln und dem Stumpfsinn des Lebens handelt und wie wir versuchen, damit umzugehen. Manchmal brauchst du Liebe so dringend – oder denkst zumindest, dass es so ist – sodass du dir jeden Fetzen Liebe nimmst, selbst wenn er obszön und verurteilt ist. Weil du immer versuchst, die kleine Farben zu sehen, wenn dein Leben ein schwarz/weiß-Film ist (so wie auch unser Video). So findest du selbst im Dunklen deinen eigenen Weg zum Licht und zum Glück.
Thomas: Ich hab zu Clo und Cyril gesagt: Seid vorsichtig, dieses Video handelt von Drogen. Und sie sagten zu mir: Nein, es handelt von kleinen, süßen Schweinchen, die durch die Felder jagen… Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob es gut war, ihnen zu vertrauen!

Wie kamt ihr in Kontakt mit der deutschen Musikszene? Zum Beispiel mit Frittenbude, die einen Remix von eurem Song „Steven Seagull“ gemacht haben?

Clo: Wir haben zusammen mit Frittenbude in Österreich gespielt, im Rockhouse in Salzburg. Es war ein wahnsinnig guter Abend und wir haben uns prächtig verstanden. So haben sie uns dann direkt gefragt, ob sie unseren Song remixen können und die Geschichte nahm ihren Lauf. Wir arbeiten derzeit auch an einem Remix für Frittenbude!
Cyril: Wir haben zuerst Frittenbude getroffen (Beiderseitige Liebe und Support!) und danach lernten wir die komplette Familie kennen: AUDIOLITH! Wir lieben die Crew, die Leute und die Bands. Wir haben noch nie Menschen getroffen, deren Herangehensweise an Musik unserer eigenen so nah ist. Ihr Deutschen könnt euch wirklich glücklich schätzen, sie zu haben.
Thomas: So ist es. Wir lieben diese Leute wirklich. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und jedes Mal, wenn wir mit ihnen zusammen spielen, führen wir verpeilte Gespräche über Gesellschaft, Krieg, Jägermeister, Musik und Porreestangen…

Was so charmant ist, ist euer Englisch kombiniert mit einem immer wieder auftauchenden französischen Akzent. Stereo Total spielen auch mit ihrem Akzent. Ist dies eine Referenz, nach der ihr strebt, oder kommt ihr einfach nicht um eure Muttersprache herum?

Clo: Haha, das war mir nicht bewusst. Aber ich bin ein relativ großer Fan von Stereo Total, also kann ich damit gut leben!
Cyril: Ich habe extra Englisch gelernt, um dieses Interview beantworten zu können. Aber okay, ich merke, dass das noch ausbaufähig ist.

Ihr habt im April fünf Live-Termine in Deutschland. Kommt ihr denn auch noch auf eine ausgedehnte Tour hierher?

Clo: Ich hoffe doch! Wir würden sehr gern im Sommer auf einigen Festivals spielen.
Cyril: Wir würden so gern. Wir lieben es, in Deutschland zu touren. Deutsche Party People sind einfach großartig!
Thomas: Ja, bitte!

Und last but not least: Was sind eure Pläne für Zukunft, woran arbeitet ihr gerade?

Clo: Neue Songs aufnehmen, Musik mit coolen Leuten zusammen machen, gerne auch Remixe und andere Kollaborationen! Im Grunde einfach nur glücklich sein!
Cyril: Jetzt gerade in dieser Sekunde muss ich was zu Essen vorbereiten für The Death Set, eine Ninja Tune Electro Band, welche grad in meinem Wohnzimmer schläft. Und später bastel ich noch an der Website rum.

Danke, We Are Enfant Terrible, für das Interview!


Auf Tour unterwegs:

  • 14.04.2011: Heidelberg (HÄLL) + The Death Set
  • 15.04.2011: München (Sunny Red) + The Death Set
  • 16.04.2011: Landau (Fatal)

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