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Im Interview mit Last Days Of April

Last Days Of April wurde im Sommer 1996 in Stockholm von Gitarrist und Sänger Karl Larsson ins Leben gerufen. Mit dem Gründungsdatum hat ihr Name allerdings wenig zu tun, sondern eher mit einem Hang zur Melancholie, welcher sich auch in der Musik wiederspiegelt. Schon vier Alben sind so entstanden, ein fünftes ist in Arbeit. Vor dem Konzert in Hamburg am 8.12.2007 trafen wir Karl zu einem Gespräch.

Wenn man sich auf die Suche nach Informationen über Last Days Of April begibt, bekommt man oft den Eindruck, dass es sich um ein Soloprojekt von Karl Larsson handelt und nicht um eine vierköpfige Band. Ist das gewollt?

Ich denke das liegt daran, dass sich über die Jahre die Besetzung der Band mehrmals verändert hat. Viele Mitglieder haben die Band verlassen, um sich auf andere Dinge zu konzentrieren, denn es ist sehr hart nur von der Musik zu leben. So beschlossen sie anders Geld zu verdienen. Aber Karl ist nun seit 2004 an den Drums und Christian ist im Januar dazugekommen. Seit der Gründung von Last Days of April hatten wir bestimmt über zehn verschiedene Mitglieder.

Ihr arbeitet zur Zeit an einem neuen Album. Wie wird es klingen? Anders als der Vorgänger might as well live?

Das ist richtig. Es wird sehr anders klingen. Vielleicht ein bisschen mehr exentrisch. Es gibt zudem auch erst einige Songs. Wir werden das vollständige Album aufnehmen, wenn wir die Tour beendet haben. Deswegen gibt es auch noch kein Veröffentlichkeitsdatum.

Auf might as well live übernimmt neben anderen bekannten Musikkollegen auch Matthias Olden von der Band Logh einen Part.

Ja, Matthias ist ein guter Freund von mir. Er hat auch schon auf dem Vorgänger von might as well mitgewirkt (Pale as milk, 2004) , es bot sich also an ihn noch einmal zu fragen. Ich mag seine Musik sehr.

Was ist deine Ambition für neue Songs. Was inspiriert dich?

Ich weiss nicht, was mich inspiriert. Andere Musik vielleicht, aber es gibt so viel davon. Filme oder ein gutes Buch. Zuerst ist immer die Musik da. Eine Melodie, die noch keine Worte hat. Teilweise schreibe ich über meine eigenen Erfahrungen, aber manchmal denke ich mir auch einfach passende Geschichten aus, anders wäre es nicht so aufregend. Eigentlich sind die Songs eher Fiktion.

Neben der Band gehst du auch noch zur Universität, oder?

Nein (lacht).

Dann kannst du also von deiner Musik leben?

Sogut wie, ja. Ich besuchte nie eine Universität. Aber andere Bandmitglieder haben studiert. Zur Zeit wohnen wir in Stockholm.

Wer war der Held deiner Jugend?

Mein Vorbild war Prince. Zumindest als ich jung war, sehr jung. Ich bin zusammen mit der Musik aufgewachsen.
Bands, die mich zur Zeit beeinflussen sind eher die Musik der Lemonheads oder Pavement. Ich liebe Pavement.

Wovor hast du Angst?
Spinnen. Ich habe fürchterliche Angst vor Spinnen. Etwas anderes fällt mir nicht ein. Ich bin ein Optimist.

Erinnerst du dich an das schönste und das schlimmste Erlebnis während eines euerer Konzerte?

Paris in 2005. Wir holten uns alle eine Lebensmittelvergiftung. Zuerst übergab ich mich im Tourbus, dann kotze Karl den ganzen Starbucksladen voll. Noch kurz vor der Show mussten wir uns alle regelmäßig erbrechen. Wir haben dann aber trotzdem gespielt – ohne Zwischenfälle.

Und das schönste Erlebnis?

Paris (alle lachen). Oder aber Halle, in Deutschland. Wir spielten dort im April. Das Publikum war großartig.

Woran glaubst du?

An mich.

Und die anderen?

Auch an mich.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Erstmal die Tour beenden und das Album fertigstellen. Danach wollen wir in den USA touren, vielleicht schon im Februar.
Wir spielen bald noch ein Konzert in Berlin. Ich weiss gar nicht, ob noch andere Konzerte anstehen. Wir leben von einen in den nächsten Tag. Nachher werden wir das Tourbuch aufschlagen und nachschauen, wo wir morgen sein werden und dann entscheiden, wann wir am nächsten Tag aufstehen werden. So und nicht anders gefällt es mir zur Zeit.

Mehr Infos unter:

www.myspace.com/ldoa

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