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Jamie Lidell | 09.05.2010 | Festsaal Kreuzberg, Berlin

Jamie Lidell – auf den ersten Blick eigentich ein eher unscheinbares Kerlchen! Auf der Bühne zeigt er aber dann sehr schnell, was in ihm steckt. Nein, er wird nicht direkt zur Rampensau, aber er kommt einer Rampensau schon sehr nahe. Momentan befindet er mit seinem neuen Album und der wohl bezauberndsten Band auf Europatour. Wir haben im Festsaal Kreuzberg vorbeigeschaut und neben Batik-Shirts, einem gut gelauten Jamie und einem großartigen Vorgeschmack auf „Compass“ (erscheint am 14.05.) die Spontanität in Person gesehen. Als Support-Act ging das Duo Tanlines an den Start.

Pünklich um 21 Uhr ging das Licht aus und elektronische Beats flogen durch den Festsaal. Anfangs haben die jungen Mädels in der ersten Reihe mehr Gas gegeben als die beiden Jungs auf der Bühne, aber nach kurzer Zeit sind Tanlines dann angekommen – auf der Bühne, beim Publikum und bei Jamie, der sich seinen Support-Act auch anschaute. Während der Herr, der sich in der Band um die Beats kümmert ordentlich mitging, wirkte der Sänger und Gitarrist eher etwas steif. Nach nicht mal 30 Minuten war dann auch Schluss für die aus Brooklyn stammende Band, die etws müde wirkte, aber dennoch ganz angenehme Musik präsentierte.

Für die intelligente Musik war nicht der Support-Act sondern der gute Jamie zuständig. Mit goldenen Schuhen und eniem gewöhnungsbdürftigen Sakko betrat er mit seiner jungen Band die Bühne und zeigte einmal mehr, dass man seine Musik nicht in eine Schublade stecken kann.

Aber nicht nur mit „Compass“, seinem neuen Album, deckt Jamie Lidell alle Genres ab. Auch die Vorgängeralben, von denen zwei direkt um die Ecke vom Festsaal Kreuzberg entstanden sind, überzeugen durch die Vielfältigkeit. Das zeigt er auch live immer wieder. Der Brite präsentierte auf der Bühne eine fantastische Mischung aus allen Alben. Er überzeugte von Minute zu Minute mehr und an Spontanität mangelte es Jamie noch nie. Hier eine improvisierte Beatboxeinlage und da ein spontanes Solo. Sicherlich ein Highlight des Abends: der in Berlin lebende Mocky, ein guter Freund von Jamie, kam für „Another Day“ auf die Bühne, um die Band am Tasteninstrument zu unterstützen. Alles in allem ein sehr schöner Abend, der von knallharten Gitarrenriffs über Breakbeats hinzu Soul bis hin zu wunderschöner Popmusik alles zu bieten hatte.

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