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Jamie Lidell – Compass

Jamie Lidell überrascht immer wieder. War „Jim“ noch sehr glatt und perfekt durchproduziert, überzeugt „Compass„, sein mittlerweile viertes Album, durch Ecken und Kanten. Experementieren stand bei der Produktion wohl weit oben auf der Todo-Liste. Unterstützt wurde er dabei nicht nur von dem großartigen Beck, der ihm als Produzent zur Seite stand. Jamie Lidell hat sich weitere namenhafte Künstler ins Boot geholt. So musiziert er auf „Compass“ mit Feist, Gonzales, Chris Taylor von Grizzly Bear und Pat Sansone von Wilco. Herausgekommen ist ein sehr facettenreiches Album, dass in keine Schublade passt. Jamie, wie man ihn kennt, nur noch ein bisschen mehr.

Er improvisiert wie kein anderer, er kombiniert Genres, von denen keiner denkt, dass sie auf einen Nenner kommen und er wirkt dabei ganz gerne etwas durchgeknallt. Das alles und vermutlich noch viel mehr macht Jamie Lidell zu einem sympathischen Ausnahmekünstler, ohnen den die Welt der Töne vermutlich deutlich langweiliger wäre. Mit „Compass“ zeigt er erneut, dass man bei ihm mit allem rechnen kann. Das fängt schon bei seinem Produzenten an. Wer hätte gedacht, dass Jamie Lidell zusammen mit Beck ins Studio geht? Wohl die Wenigsten.

Nach dem ersten Durchlauf überwiegt die große Verwirrung, denn auch wenn man mit einer Veränderung gerechnet hat, hat man nicht damit gerechnet, dass „Compass“ ein derart vielseitiges Album wird. Zusammen mit seinen Gastmusikern holt Jamie alles raus. Es werden poppige Melodien mit funkigen Disco-Beats vereint und auch die gewohnten Soulnummern finden wir auf „Compass„. Mit dem Unterschied, dass alles etwas mutiger wirkt. Die Refrains sind nach wir vor unglaublich eingängig, aber die verzerrte Gitarre („You Are Walking„) und die ungewohnten Folkklänge („Compass„) sind genauso neu wie das fast schon etwas übertriebene experimentieren seltsamer Geräusche und elektronischer Elemente („I Wanna Be Your Telephone„)

Am Ende schafft er es dann tatsächlich doch, aus den unterschiedlichstenen Elemente, das große Ganze zu formen und somit aus „Compass“ ein Album zu machen, dass von sowohl radiotauglichen Songs über tanzbare Disco-Knaller bis hin zu herzzerreißende schnulzigen Songs alles zu bieten hat. Durch das fantastisch, intelligente Songwriting und der Unterstütung von Beck, geht der Brite einen weiteren Schritt nach vorne. Er beweist erneut, dass die Bezeichnung „Ausnahmekünstler“ im Zusammenhang mit seinem Name auch mit der Veröffentlichung seines vierten Albums berechtigt ist.


Compass” von Jamie Lidell erscheint am 14.05.2010 via Warp

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