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Jeniferever – Silesia

Aus dem Hohen Norden, aus dem schwedischen Uppsala stammen Jeniferever und mit ihrer neuen Platte läuten sie in die Veränderungen ein, die das Leben (und die Musik so mit sich bringt). „Silesia“ ist nach dem alten Namen des jetzigen Ostbahnhofs unserer Hauptstadt benannt. Der Grund für diese Namensgebung ist kein schöner, doch hat dieses Album neben melancholischen Klängen auch etwas bombastisches an sich.

Vielleicht ist dieses Album für Sänger Kristofer Jönson auch eine Art Lebens-Station. Nach dem Tod seines Vaters, steht er vielleicht noch immer dort auf dem Bahnsteig und weiß noch nicht ganz wo er hin will. „Silesia“ – nach einigen EPs nun das dritte Studioalbum – klingt jedenfalls anders als seine Vorgänger, waren jene teilweise dem brachial-orchestralen Sound verschrieben. Nun empfangen uns nicht nur bei den ersten Tönen im Titeltrack unheilsschwangere, sich aufwiegende Töne, die trotz ihrer Post-Rock-Länge jedoch im schwelgenden Pop münden.

Jeniferever zeigen hier nicht nur ausdauernde Melancholie, die „Silesia“ ausmacht, sondern sie gehen ein Stück nach vorn Richtung Ungewissheit, mit einem kurzen wehmütigen Blick über die Schulter bei „Decertation Pass“, das vom hektischen Rhythmus der Drums und den flirrenden Synthies getragen wird. An anderen Stellen klingen sie wie eine Mischung aus The Applesee Cast und Kashmir: ausufernde Soundwände mit Hang zum Postrock aber den eingängigen Melodien im Blut.

Auf „Silesia“ öffnen sich Pforten und beginnt eine Reise zwischen dem Hier und Jetzt, zwischen nicht mehr und noch nicht, zwischen stehen bleiben und ankommen. Wenn das so klingt, dann können Jeniferever immer wieder gerne kommen.

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„Silesia“ ist am 11.03.2011 via Monotreme / Cargo Records erschienen.

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