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Jim Panse – Jim Panse

Selbst wenn der Künstlername einer allgemein bekannten Primatenart erschreckend ähnlich ist – Ohne Hirn und Intellekt geht hier nichts! Jim Panse bringt sein Debütalbum auf Cobretti Records heraus, betitelt es salopp nach sich selbst und haut eine Minimal Electronica – Platte auf den Markt, die das Zeug dazu hat, das heimische Wohnzimmer in eine Dance – und Chillout – Area verwandeln zu können.

„Trinken wir auf die guten Zeiten des Lebens. Wichtig ist eins: Genießen wir das Leben, so lange wir können! Wir bekommen schließlich alle nur einen Durchgang. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Und wenn man es am wenigsten erwartet ist ohne Warnung Ende.“

Diese Zeilen, eigentlich aus dem Outro, bilden an dieser Stelle eine gute Einleitung in das Projekt Jim Panse. Musik, die hauptsächlich existiert, um Freude zu machen, nicht, um Melancholie oder Schwermut zu verbreiten.

Und bei diesem Unterfangen braucht sich Herr Panse wirklich nicht im Schatten von größeren genregleichen Künstlern zu verstecken. Die Musik ist wirklich gut und kann locker mit Kollegen wie Pantha Du Prince oder Lawrence mithalten, wenn auch etwas weniger tiefgängig als genannte Referenzen. Aber auch an das noch recht frische Release von Lützenkirchen musste ich beim Hören denken (Bitte, Kinder, nicht drei Tage wach, der kann auch anders). Jim Panse ist eine musikalische Mischung aus Minmal, Electronica, Dance und technoiden Aspekten. Es ist das Repetitive in der Musik, das man so liebt. Und die Überraschungen, die das System wieder zerbrechen. Man hört einen Track, verfolgt minutenlang die Struktur, ist „drin“ und dann wird das Prinzip über Bord geworfen und eine abgewandelte Hookline bringt erneut das Blut zum Kochen. Am Gesang wird gespart auf diesem Album. Das ist Musik, die keine Worte braucht, um sich verständlich zu machen. Die Message ist klar: Kopf abschalten, bitte, den anderen Mist vergessen, wenn auch nur für 37 Minuten und 31 Sekunden.

Hinzu kommt natürlich der Humor, der nicht von schlechten Eltern ist. Auf dem Cover eine graue und echt hässliche Heizung (Falls des Design so ernstgemeint war, dann entschuldige ich mich an dieser Stelle herzlich), sowie eine handvoll schick betitelter Tracks. Da wäre zum Beispiel „Pommes“ im Remix, oder „Verspult“ im Edit. Ganz zu schweigen vom „Ventil“. One-Word-Titel, sachgerecht und einprägend.

Insgesamt ein wirklich überzeugendes Debütalbum. Tanzbare Musik, Rumsitz-Musik, Nachdenk-Musik, wie auch immer man es grad haben möchte. Die gesunde Portion Herz, Träumerei und Exzess schwingt hier einfach mit. So klein und doch so groß – Please keep on raving, digger!


VÖ: „Jim Panse“ ist seit dem 02.06.2008 auf Cobretti erhältlich.

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