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Kings Of Leon - WALLS Sony Music

Kings of Leon – WALLS

Zwei Wochen sind seit der Veröffentlichung von WALLS“, dem siebenten Studioalbum der Kings of Leon, vergangen. „WALLS“ steht für „We Are Like Love Songs“ und ist nicht etwa Wahlwerbung für die Auslandspolitik von Donald Trump, sondern Credo einer Platte, die nicht nur von 1 bis 10 voller Liebeshymnen steckt, sondern mit der die Kings of Leon auch versuchen, Herzen (wieder) für sich zu gewinnen.

Das Konzept scheint aufgegangen zu sein. Könnte man denken, schließlich verweilen die Kings of Leon seit der Veröffentlichung von WALLS“ am 14. Oktober 2016 (via SONY MUSIC) auf Platz 1 der US Billboard Charts. Wieder einmal kann man sich der Kings of Leon also nicht entziehen. Man erinnere sich an „Mechanical Bull“: 2013 erschienen, hörte man der Platte an, wie sehr die Kings of Leon versuchten, an alte Erfolge wie zuletzt jenen von „Only By The Night“ („Sex on Fire“, „Use Sombody“) anzuknüpfen. Heraus kam eine liebenswürdige Platte mit Songs wie „Temple“, „Supersoaker“ oder „Don‘t Matter“ – Titel, die nach mehrmaligem Hören zu Herzensangelegenheiten wurden, aber (gerade deswegen) nicht den erwünschten Erfolg versprachen.

Promo Kings of Leons | Sony MusicKein Wunder, dass man erstmal nicht viel von Nathan, Caleb und Jared und deren Cousin Matthew Followill hörte. In einem Interview mit dem Rolling Stone gab Bassist Jared kürzlich zu: „We learned our lesson early on after our really big record [Anm. d. Red: „Only by the Night“]. You put so much pressure on yourself after that […] and we really had a shitty time in the studio trying to do that.“

Wohl deshalb dauerte es drei Jahre, bis die Kings of Leon für „WALLS“ wieder (musikalisch) zusammen kamen – und das hört man. Der Platte liegt es nicht daran, Hits zu landen, vielmehr geht es um Liebe. Die Liebe zur Musik, die Liebe zur guten alten (Kings of Leon-) Vergangenheit und nicht zuletzt um die Liebe zur Liebe.

Die besten Stücke der Platte sind dabei die unerwarteten, jene, die dabei an gute alte Zeiten erinnern. „Waste A Moment“ oder „Around The World“, die schon zuvor durch das Netz schwirrten, sind schnittig, groovy, aber weit entfernt davon, erneut zu Herzensangelegenheiten zu werden. Anders als „Muchacho“: Der Song erinnert an den verstorbenen, befreundeten Art Director Brett Kilroe und könnte mit den lässigen Pfiffen Caleb Followills, dem Cha-Cha-Takt und einem gesamten Drumset als neuer Soundtrack einer True Detective-Staffel durchgehen. Instant-Love!

Auf den Fuß folgen „Conversation Piece“ und „Eyes On You“. Zwei Songs, die vom Tempo her nicht unterschiedlicher sein könnten, aber zu den Titeln gehören, die auf jede Kings of Leon-Platte gehören. Solche, bei dem jeder mit gesundem Menschenverstand Caleb Followill – oder wenigstens seiner Stimme – verfällt. Und was „Eyes On You“ angeht auch dem Katzenjammer-Gitarrenriffs im Chorus.

Außerdem hat „WALLS“ noch „Find Me„, den Titeltrack der Platte „Walls“ und „Reverend“ in Petto. Allesamt Songs, die etwas brauchen, aber vom Groove und der Bassline her, in „Youth And Young Manhood“-Zeiten zurückversetzen. Und genau das ist es: Unterm Strich ist „WALLS“ wieder Mal eine Herzensangelegenheit. Aller Skepsis, die man doch lange vor der VÖ der Platte hatte (Stichwort: Pastellfarben, Lippenstift und Wachsgesichter), ergibt man sich. „WALLS“ lässt die alten Stärken der Kings of Leon wieder aufblicken – und die liebt man nunmal.

 

VÖ: "WALLS" erschien am 14. Oktober 2016 via SONY MUSIC.

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