Das lärmende Geschehen der Außenwelt um sich herum vergessen, einfach mal die Gedanken schweifen lassen, Musik genießen und reflektieren – Landscape Izuma ist genau das. Und „Kolorit“ sein Debütalbum. Der Musiker hinter dem Projekt ist gerade mal 24 Jahre alt, aber dichtet dem Hörer Geschichten auf, die jeder bereits erlebt hat und die doch so schwer in Worte zu fassen sind – Und genau das wird dann in Musik verpackt, die passender nicht sein könnte.
„I can trust in my talented skills to stay almost unseen and unheard.“
Man kann diese Zeilen zweifelsohne nur als Understatement deuten. Selbst wenn man dem Sänger seine Behutsamkeit anmerkt, der Musik tut das keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Doch wer steckt überhaupt hinter diesem Projekt? Landscape Izuma ist Tran Lap Vinh Georg, ein gebürtiger Österreicher mit Wurzeln in Vietnam und bereits einiger musikalischer Erfahrung in der Vergangenheit. Nach einem abgeschlossenen Architekturstudium sieht er nun endlich die Chance, sich ganz der Musik zu widmen.
Das Ergebnis ist „Kolorit“, ein Album, das wie geschaffen für die kommende Jahreszeit zu sein scheint. Ein ruhiger, melodiöser und melancholischer Song folgt auf den Nächsten und man kann gar nicht anders, als beim Hören wegzuträumen und dem Alltag zu entfliehen. Sanft gezupfte Akustikgitarre und leichte Elecronica-Anleihen bilden einen Klangteppich, der von allerlei kleinen Details lebt und einen dazu einlädt, mit hinfort zu fliegen. Und trotz des monotonen Bildes, das sich hier gerade ergibt, die Musik wird nie langweilig. Es ist zwar immer ruhig, aber durch die Texte und allerlei Abwechslungen wie eingestreutes Meeresrauschen oder ein Türknarzen ist man immer mit beiden Ohren dabei.
Nicht zuletzt ein Grund dafür ist natürlich auch der Gesang von Tran Lap Vinh Georg. Keine Spur von Kratzigkeit oder Wut liegt in seiner Stimme, sie ist einfach warm und zart, aber nicht zerbrechlich. Neben dieses zurückhaltenden Eindrucks sprechen die Texte aber eine ganz andere Sprache. Es werden Erlebnisse verarbeitet und Gefühlsthematiken umgewälzt.
„I’m static by concern and hold an akward pose.
Hiding my stained fingers in a picking action,
affected by the sorrow of those
who made their pain proffessional.
And we’re dancing through a blinded night.“
Alles in allem ein wirklich formvollendetes Debütalbum, dass Landscape Izuma hier abgeliefert hat. Erinnert in Teilen an Bands wie Kings Of Convenience und ist trotzdem auf seine Art und Weise individuell. Jetzt braucht man nur noch den Tee kochen, der Herbst kann kommen, hiermit wurde schließlich soeben der waschechte Soundtrack geschrieben.
VÖ: „Kolorit“ erscheint am 19.09.2008 bei Siluh Records.