Bereits seit vierzehn Jahren lässt sich Karl Larsson nicht beirren und ist seitdem als einziges festes Mitglied der schwedischen Last Days Of April unterwegs – mit seinem nun siebten Album und live bis nach Australien und Asien. Anfangs noch mit ungestümem und jugendlichen Emo-Core, doch seit ein paar Jahren eher mit dem Hang zum blumigen Indie-Powerpop. Auch auf „Gooey“ führt Karl das fort, wozu sich Last Days Of April entwickelt haben.
Bereits die Vorgänger und das Soloalbum „Pale As Milk“ von Karl Larsson ließen erahnen, wo sie hinwollen und -sollen. Auf den letzten drei Alben – „Ascend To The Stars“ (2002), „If You Lose It“ (2004) und „Might As Well Live“ (2007) – kamen noch verzerrte Gitarren, treibende Drums und großartige Melodien zum Einsatz, die die Songs nicht so schnell vergessen ließen. All dies wurde abgelöst von seichten Synthies und breiigem Gitarrensound, der sich leider beinahe von Song zu Song hangelt und diese kaum voneinander unterscheiden lassen. Allein der vom Lemonheads-Sänger Evan Dando gesungene Song „All The Same“ bietet durch seinen folkesken Singer-Songwriter-Charme eine wirklich schöne und gelungene Abwechslung. Als weiterer Gast auf „Gooey“ konnte Tegan Quin von Tegan and Sara für den Song „If (Don’t Ever Blame Yourself)“ gewonnen werden, jedoch bleibt ihre Stimme weit hinter Karl Larssons zurück, sodass auch hier das Besondere fehlt.
„Gooey“ hätte ein wenig Abwechslung nicht schaden können. Last Days Of April-Neuentdecker werden den flirrenden Indiepop-Sound, der an die Delays erinnert, lieben. Den Kennern könnte etwas fehlen, etwas Schmiss und Rotzigkeit, die wenigstens im Ansatz auf den Vorgängeralben vorhanden waren. Bleibt zu Hoffen, dass sie sich zukünftig so vehement als wichtiger Bestandteil der (schwedischen) Indepentent-Musikszene halten und nicht weiter in die Belanglosigkeit driften.
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„Gooey“ ist am 12.11.2010 über Bad Taste Records/Soulfood erschienen