Vier Jahre nach ihrem Debütalbum „We Loved Her Dearly„ hat die Kanadierin Elizabeth Lowell Boland ihr zweites Album veröffentlicht. In der Zwischenzeit ist sie ein fester Bestandteil der Musikszene geworden und hat vor allem als Songwriterin für andere Künstler gearbeitet. Vieles davon wirkt sich auch auf das neue Album aus.
Musikalisch unterscheidet sich „Lone Wolf“ deutlich vom Debütalbum, der Dreampop ist verflogen und die Musik spiegelt die gefestigte Persönlichkeit von Lowell dar. Es geht direkter zur Sache und verschiedene Stilmittel werden selbstbewusst eingesetzt. Trotzdem bleibt die Eingängigkeit und klare Struktur der Popmusik erhalten. Kombiniert wurde die Musik vor allem mit Texten, die Lowell in ihrer Jugend festgehalten hatte. Und dieser Konflikt zwischen der erwachsenen, gefestigten Musik und den jugendlichen, aber gehaltvollen Texten geben dem Album einen besonderen Glanz. Dieses Werk bleibt schnell in den Gehörgängen und verschwindet nicht so schnell wieder aus dem Kopf.
Mich fasziniert an diesem Album aber vor allem das Zusammenspiel zwischen den ruhigen und den kraftvollen Momenten. Nicht nur zwischen den ruhigen und den lauten Songs, auch innerhalb der einzelnen Lieder gibt es immer wieder diese Wechsel. Alles ist mit einer Stärke und Kraft präsentiert, die man auf dem Debüt zwischen dem luftigen Pop spüren konnte. Dies und die Tatsache, dass dieses Album das mit den meisten Scrobbels ist, macht es für mich zum Album des Jahres 2018.
"Lone Wolf" streamen oder kaufen
Und die anderen Lieblingsplatten 2018? Hier entlang.