Aarhus, die zweitgrößte Stadt in Dänemark. Wer an das Land denkt, der denkt an Hot Dogs oder unberührte Natur. Zumindest war das bis dato der Fall. Jetzt kommen Mimas ins Spiel und so mag es sein, dass die markanteste Assoziation zu Dänemark demnächst Postrock mit Indie-Einschlag sein könnte. Ihr neues Album „Lifejackets“ wäre zumindest ein gehöriger Grund dazu.

Eigentlich ist dieses Album nicht neu, denn es wurde bereits in ihrem Heimatland über ein kleines Label vertrieben. Doch nun haben sich die Berliner von Sinnbus der Jungs angenommen und veröffentlichen ihre Musik auch hierzulande. Bei „Lifejackets“ handelt es sich um das zweite Album des jungen Quartetts. Musikalisch vermischen sie Postrock mit Indie-Einflüssen. Sie beherrschen eine ganze Bandbreite an Instrumenten: Von Gitarren, Schlagzeug und Bass bis hin zu Trompete, Klavier und Glockenspiel ist alles dabei. In typischer Postrock-Manier werden somit Soundgerüste aufgebaut, die sich ins sich selbst verirren und unvorhersehbar wieder auseinander brechen.

Doch gibt es eben die zweite Seite der Medaille, die das Ganze so ungewöhnlich macht. Der Gesang wirkt jung und energetisch. Es wird viel mit Chören und mehrstimmigen Passagen gearbeitet. Manchmal wird das Ganze sogar so melodisch und ohrwurmreif, dass man sich wundert, ob man es noch mit der gleichen Band zu tun hat. Auch die Texte verleihen zusätzlich Würze. Jugendliche Alltagsprobleme werden in ironischen Zeilen verpackt und nehmen so der Ernsthaftigkeit der Musik zur rechten Zeit den Wind aus den Segeln.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Album. Wer mit Labelkollegen wie Ter Haar etwas anfangen kann, der wird auch bei Mimas schnell sein Zuhause finden. Nicht zuletzt hat es ja auch der Albumname schon ziemlich in sich. Dass Musik Leben retten kann, ist ja längst bekannt – Doch gleich ein ganzes Album einer Rettungsweste gleichzustellen, das hat sich bisher auch niemand getraut. Thumbs up!

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VÖ: „Lifejackets“ erschien am 10.06.2011 auf Sinnbus.