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Mitropamusik – Im Land Der Städte

CoverICE 1000 München – Hamburg, irgendwo zwischen Jena und Berlin, in direkter Nähe zum Bordrestaurant, schon ein ziemlich passender Ort für eine Reise ins Land der Städte. Denn die Mitropamusik passt in erster Linie zwar in Clubs, aber auch gut in den Kopf eines Bahnreisenden, während vor dem Fenster die Landschaft vorbei fliegt.

Wer Mitropamusik noch nicht kennt, dem sei gesagt: Mitropamusik ist nur Einer. Aber mit mehreren Trompeten! So kann man es auf der Künstlerhomepage lesen. Dieser Eine ist ein junger Herr aus Dresden. Musikalisch gesehen ist Mitropamusik in erster Linie Elektropop, in zweiter aber viel mehr. Irgendwo zwischen Techno und Rock, zwischen House und Schlager, hat der Künstler seine weitläufige Spielwiese gefunden. Man bekommt in der Mitropa keinen Einheitsbrei vorgesetzt, sondern ein leckeres und gut abgestimmtes Allerlei.

Im Land der Städte ist das zweite Album von Mitropamusik. Unterstützung bekam er dabei von Knarf Rellöm, ZM Jay, Alex Seybt und Jan Kummer von AG. Geige. Im Vergleich zum ersten Werk ist es deutlich nachdenklicher und persönlicher ausgefallen. Während damals der Spaß im Vordergrund stand, ist es heute das Leben. Mit all seinen Facetten, trotz derer man aber nie die Freude daran verliert. Verlieren sollte. Und sich dies klar zu machen, dabei kann dieses Album helfen.

Während der erste Track, gleichzeitig Albumtitel, die Vertonung eines philosophischen Textes beinhaltet, ist der zweite ‚Popmusik im Blut‘ eine wunderschöne Liebeserklärung mit ausgeprägtem Ohrwurmcharakter an die Musik, an diese Popmusik.

Ein bisschen Popmusik hat noch niemanden geschadet.
Es ist leicht zuzuhören und verdaulich. Manchmal sorglos, manchmal traurig.
Ob im Radio, auf Platte oder auf CD.
Die Texte sind gut gemeint und tun niemandem weh.

Und dann sing ich diese Verse, manchmal laut und manchmal leise,
Schick mein Herz auf eine Reise, durch die Liebe und die Leiden.
Wenn es regnet bin ich traurig, scheint die Sonne alles gut.
Hab zu jeder Lebenslage meine Popmusik im Blut…

Um Bahnreisen geht es in den folgenden Liedern übrigens nie, dafür aber um das Leben, um Zweifel, um Abschiede, um Träume, um Ekstase, um die schönen und die unangenehmen Seiten der Liebe. Die Musik reicht dabei von ruhigen, dahinfließenden Melodien zur Untermalung mit elektronischen Streichern und ähnlichem bis hin zu harten, schnellen und treibenden Beats. Der Gesang ist mal schlagerartig, mal werden die geheimen Wünsche (‚Liebe zu dritt‘) in die Welt gebrüllt, ein anderes Mal dominiert der Sprechgesang. Wobei die Texte immer Charme, Wortwitz und Humor beinhalten. Und dabei dieses Gefühl der Freude am Leben vermitteln, egal was es bereit hält.

Du lebst weil du liebst und du Liebe empfängst.
Du bist frei weil du träumst, weil du fühlst, weil du denkst.

Gespickt wird dies alles noch mit kleinen Zwischensequenzen, die beispielsweise einen Einblick in die sehr frühe Schaffensphase des Künstlers (‚Axel stinkt (1981)‘) gewähren. Für Spielereien ist also noch immer Platz, trotzdem bilden die Popmusikperlen mit Tiefgang den Hauptanteil des Albums. Und das ist auch gut so.

Und obwohl die Musik durchweg als tanzbar einzustufen ist, gehört sie nicht nur in Clubs. Wenngleich Mitropamusik dort ohne jeden Zweifel immer eine gute Figur macht. Da bleibt kein Tanzbein tatenlos stehen. Selbst als Support einer Hardcore-Rockband weiß man zu bestehen, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Aber ‚Im Land der Städte‘ kann man genauso gut entspannt zuhause hören. Und dabei statt dem Tanzbein die Gedanken kreisen lassen. Einige Lieder würden sogar sehr gut ins Radio passen. Um die dort gespielten minderwertigen abzulösen, versteht sich. Zum Autofahren ist es auch eine gute Begleitung. Und natürlich zum Bahnreisen, beispielsweise im ICE auf dem Weg nach Berlin.

Im Land der Städte ist im Eigenvertrieb hier und hier erhältlich.

Das erste Album ‚Mitropamusik Vol. 1‘ ist im Übrigen schon ausverkauft und deswegen zum freien Download auf der Künstlerhomepage erhältlich.

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