Drei Jahre sind vergangen seit dem letzten Album von Dante Smith, besser gekannt als Mos Def. Drei Jahre, in denen sich der kreative Kopf aus New York vor allem seiner neben der Musik laufenden Schauspielkarriere widmete. Nun erschien seine neue Platte „The Ecstatic“, ein von dem „Freaky Night Watchman“ selbst sowie The Neptunes, Oh No, Madlib, Preservation und Mr. Flash aufgenommenes und produziertes Album.
Als Dante Terrell Smith am 11.Dezember 1973 in Brooklyn geboren, nimmt er seinen ersten Song „My Kung Fu“ im Alter von 9 Jahren mit seinen Geschwistern auf und beweist schon darin sein musikalisches Talent, das er zum ersten Mal 1999 auf „Black On Both Sides“ der Öffentlichkeit beweist. 2004 und 2006 folgen die Alben „The New Danger“, auf dem er sich ein wenig von seinen Hip-Hop-Wurzeln entfernt und „True Magic“. Der auch unter Namen wie Boogie Man, Black Dante, Dante Beze, Pretty Flaco und Flaco Bey bekannte Künstler spielt außerdem in Filmen wie Cadillac Records, Brown Sugar, The Italian Job, Sixteen Blocks und dem Musical Topdog/Underdog.
Aufgefallen ist der New Yorker auch durch seine bushkritischen Texte. Weil er ohne Erlaubnis auf der Straße aufgetreten war, indem er in einem Truck den Song „Katrina Clap“ vor der Radio City Music Hall performte um Bush’s langsames Handel während der Katrina Katastrophe zu kritisieren, wurde er verhaftet und verbrachte ein Nacht hinter Gitter. Sein Publizist Carleen Donovan erklärte dazu:
„Mos Def wollte keine Gesetze brechen. Sein einziges Ziel war es die Leute darauf hinzuweisen, dass die Opfer von Katrina immer noch auf die Hilfe der amerikanischen Bürger angewiesen sind. Obwohl das Ganze bereits ein Jahr zurück liegt.“
Das Cover der neuen Platte ziert eine Aufnahme aus dem Flim „Killer of Sheep“ aus dem Jahr 1977. Musikalisch zeigt sich der zum Islam konvertierte Künstler gewohnt mit relaxtem Flow und überzeugt mit Songs wie „Supermagic“, „Auditorium“ und „Pretty Dancer“, von denen ersterer ein ekstatischer, mit fettem Beat unterlegter Titel ist, dem eine kurze Ansprache vorausgeht. In dieser:
„You’re living at a time of
extremism, a time of revolution
a time where there’s got to be
a change. People in power have misused it
and now there has to be a change and a
better world has to be built
and the only way is going to be
built is with extreme methods
and I for one will join with anyone,
don’t care what color you are
as long as you want change this
miserable condition that exists
on this earth.“
„The Embassy“ beginnt nicht weniger interessant mit der Ansage einer Sightseeing Tour am Grand Canyon, die schnell durch verzehrte Stimme unverständlich wird und in einen großartigen Song übergeht, der von einem orientalischen Beat unterlegt ist. Mit „No Hay Nada Mas“ ist auch ein rein spanischer Titel auf dem Album vorhanden. „Auditorium“ feat. The Ruler ist wahrscheinlich der Ohrwurm-Song dieser Platte mit einem sehr melodischen Beat, dessen Motiv auch von Streichern gespielt wird. „History“ und „Roses“ sind ebenfalls Feature-Tracks mit Telib Kweli bzw. Georgia Anne Muldrow. Auch wenn leider die Mehrzahl der Tracks unter drei Minuten liegt, ist dieses Album von Größe und steht seinen Vorgängern in nichts nach. Ein perfekter Soundtrack zum Autofahren durch die Stadt und von der ersten bis zur letzten Sekunde zu genießen!
VÖ: The Ecstatic war am 26.6.09(DE) bei Universal