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Paucker – Miserable Junkie

Das Bild des etwas verwirrt dreinblickenden Lockenkopfs sollte den regelmäßigen Besuchern unserer Seite bereits bekannt vorkommen, schließlich haben wir Paucker in den vergangenen Wochen mit Tourpräsentation, Interview und Akustik Session schon genügend gefeatured. Nun wird es Zeit auch ein paar Worte über sein Debüt Album zu verlieren, denn „Miserable Junkie“ erscheint am morgigen Freitag.

Der musikalische Weg von Paucker begann schon früh abseits von aktuellen Trends und breiten Wegen. Stil- und Geschmacksprägend waren für ihn die Beatles, deren Einfluss man nun, fast zwanzig Jahre später, auf seinem ersten Solo-Album in einzelnen Stücken sehr gut raushören kann. Er vermischt dabei ganz spielerisch den Sound der 60er Jahre mit aktuellen Einflüssen und Themen, so dass eine Mischung entsteht, die man nur schwer mit Worten beschreiben kann. Die Instrumentierung ist dabei immer unterschiedlich, so dass „Miserable Junkie“ vom ersten bis zum letzten Song sehr vielschichtig ausgefallen ist. Mal wird Paucker dabei nur von einem Klavier begleitet wie in „Sophie“ oder „Little Princess„, in anderen Stücken hat er seine gesamte Band im Rücken und man wird förmlich zum Tanzen gezwungen („No No No„).

Miserable Junkie“ entwickelt eine ganz eigene Intensität, je öfter man es hört. Am Anfang klingt alles schön eingängig, poppig und bringt Spaß. Nach dem ersten Mal hören kann man allerdings noch gar nicht richtig greifen, welche Geschichten sich dahinter wirklich verbergen. Lieder, die leicht surreal sind, die fröhlich klingen aber eigentlich genau das Gegenteil sind; Die eine dunkle Welt wiederspiegeln, in der nichts so ist, wie es scheint. „Miserable Junkie“ ist ganz klar ein Album, das man am Stück hören muss, um dabei auch die leiseren, unauffälligeren Lieder für sich zu entdecken. Mit jedem Mal Hören nimmt das Album einen mehr gefangen und der große Zusammenhang erschließt sich einem Stück für Stück.

Da sind zum einen die gesellschaftskritischen Lieder wie „God Has Gone On Holiday“ oder „Not A Nightmare„, die sich mehr mit dem allgemeinen Leben beschäftigen. Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Menge von persönlichen Liedern, die sich um verschiedene Beziehungsebenen drehen. Von den großen Gefühlen wird da oft gesungen und das in allen möglichen Facetten. Wobei die Düsteren, die, die einen auffressen, dabei ganz klar die Überhand haben.

How can the past be fixed
How can a wounded heart be healed
As long as the pain is stucked
And everyone knows it

Lieder wie „Everyone Knows It„, „There She Goes“ und „How it Ends“ gehen einfach nur tief. Bei „There She Goes“ muss man dazu auch noch das großartige Gitarrensolo loben, dass den Song gegen Ende noch einmal komplett umdreht.

I Will Pay The Breakfast“ steht dagegen im kompletten inhaltlichen Gegensatz zum Rest des Albums und gehört zu den Nummern, die einen sofort beim ersten Hören kriegt. Der Song ist wahnsinnig charmant und spätestens im Refrain hat man immer ein leicht verschmitztes Grinsen im Gesicht.

Miserable Junkie“ ist ein vielschichtiges Album, welches alle Bereiche gleichermaßen anspricht: Es geht ins Herz, berührt die Seele und geht auch gut in die Beine. Paucker liefert hier ein sehr gutes Debüt Album ab, das mit Songwriting und Instrumentierung auf ganzer Linie überzeugen kann.


Paucker – „Miserable Junkie“ erscheint am 05. März 2010 über Monohausen Records als CD, Download und Vinyl.

1 comments

  1. bloemche says:

    Ach der P. – das Album ist ganz grossartig & der Bericht hier hat das alles hervorragend beschrieben! KAUFEN! :)

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