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Paul Smith – Margins

Seit ihrem Debüt 2005 zählen Maximo Park zu festen Größen im Indie-Rock. Nach drei Alben mit dem Rest des Quintetts aus Newcastle, bringt Frontmann Paul Smith nun mit Margins seine erste Platte ohne den Rest der Jungs an den Start. Das Ergebnis ist ein schmerzlich intimer Einblick in das Leben des Mannes unter dem Hut.

Bei vielen Frontmännern, die ihren Bandkollegen den Rücken kehren, um ihre überschüssigen kreativen Energien in Solo-Alben zu stecken, fragt man sich in Anbetracht des Outputs häufig: „War das jetzt notwendig?“. Diese Frage mag einerseits von der oft mäßigen Qualität herrühren, oder aber von der Tatsache, dass sich der Alleingang minimal bis garnicht von dem unterscheidet, was der Betreffende sonst im Beisein der Band produziert hätte.

Was den letzten Punkt angeht, kann man für Margins Entwarnung geben; nach Maximo Park klingt das nicht. Zumindest, wenn man vom Opener „North Atlantic Drift“ einmal absieht. Ironischerweise ist dies aber auch der stärkste Titel des Albums. Gefühlvoll-pointierte Lyrics, ein großer Chorus – Ein Song, der sich zumindest auf den jüngeren Maximo-Alben durchaus wohl gefühlt hätte.

„Ich sehe es eher als mein eigenes Album, weniger als Soloprojekt“, sagt der 31-Jährige selbst über sein Debüt, und beschreibt damit sehr treffend ein gravierendes Problem der Platte. So scheint es, als hätte der Sänger die Lieder geschrieben, ohne dabei im Hinterkopf zu behalten, dass sich ja irgendwer, von den besungenen Verflossenen einmal abgesehen, das Ganze auch anhören soll. Bei den minimalistischen, überwiegend von akustischen Gitarren, Streichern und Keyboards getragenen Songs, handelt es sich um intime Reflektionen teils sehr konkreter Szenen aus dem Leben und Lieben des Sängers. Mit „The Crush And The Shatter“, „I Drew You Sleeping“ oder „Strange Friction“ finden sich durchaus gelungene Titel, welche auch mit der gewohnten Prise Poesie aufwarten, doch können diese über die beträchtlichen Längen des Albums nicht hinweghelfen.

Den Start einer gelungenen Solo-Karriere legt Paul Smith mit seinem Debüt somit wohl nicht hin. Doch stellte der notorische Hut-Träger unlängst fest, dass er mit Margins ohnehin nicht vorhabe, einen George Michael abzuziehen und Wham hinter sich zu lassen. „Ich bin nach wie vor bei Maximo Park„, sagt er. Das ist auch gut so. Wenn er nun in den behüteten Schoß der Band zurückkehrt, bleiben ihm immernoch diese 13 Songs. Seine Songs. Sein Album.


Paul Smith – „Margins“ erscheint am 15. Oktober 2010 bei Cooperative Music.

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