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Pohlmann – Nix Ohne Grund

Drei Jahre nach „König der Straßen“ erscheint Pohlmanns neues Album „Nix Ohne Grund“ bei seinem neuen Label Four Music. Auch musikalisch beschreitet der Wahl-Hamburger auf Album Nummer vier neue Wege, weg von der Gitarre im Vordergrund zu mehr elektronischer Untermalung.

Der erste Eindruck des neuen Albums, nach nur ein paar Minuten: Klingt irgendwie anders, nicht so wie die üblichen Pohlmann Stücke. Oft elektronischer und auch teilweise mit Effekten auf der Stimme, bewegt sich Ingo Pohlmann weg vom klassischen, puren Singer Songwriter. Stand bis jetzt die Akustik- oder die E-Gitarre im Vordergrund, bekommt man diese nur noch selten so deutlich wie früher zu hören. Als langjähriger Pohlmann Fan muss man sich erst einmal einhören und mit den neuen Stücken warm werden. Bei „StarWars„, der ersten Single, hat das bereits ganz gut geklappt. Wahrscheinlich hat er mit keinem anderen Song seit „Wenn jetzt Sommer wär‘“ mehr Airplay bei den Radiostationen bekommen. Der Refrain mit Yodas Worten „Train yourself to let go“ ist natürlich auch optimal und sehr eingängig gewählt.

Manche Lieder können aber einfach ihre Schönheit nicht richtig entfalten, sehr gutes Beispiel dafür ist das Stück „Fenster zur Welt„. „Ich hab ein Pferd und ein Schwert und ich steh auf einem Berg“ – Was möchtest du uns damit sagen, lieber Pohlmann? Auch früher waren viele Stücke nicht gleich auf Anhieb verständlich, aber hier bleibt oft einfach jeglicher Zugang verwehrt.
Eins der schönsten Lieder des neuen Albums ist die Ballade „Schreib mir„, in der Ingo in klassischer Pohlmann-Manier von dieser Situation erzählt, die jeder wahrscheinlich sehr gut kennt, wenn man jemanden sehr mag und darauf wartet, dass sich diese Person meldet.

Ich steh vorm Kühlschrank und hab keinen Hunger, ich mach Musik an und will sie nicht hören,
ich leg mein Ohr auf die Schiene und spür dieses Ziehen in meinem Bauch,
ich renne im Kreis herum weil ich nicht weiß warum, hast du es vielleicht gar nicht gelesen

Nix Ohne Grund“ ist nicht so einfach zu greifen und benötigt Zeit. Vielleicht kommt der Zugang nach öfteren Hören, die ersten paar Mal waren hingegen nicht wirklich erfolgreich, vieles plätschert einfach so an einem vorbei und hinterlässt weder warmes Gefühl noch Textzeilen im Kopf, ganz anders wie früher.


Pohlmann – „Nix Ohne Grund“ ist am 10.05.2013 bei Four Music erschienen.

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